Das Besondere an Merinowolle

Merinowolle ist eine hochwertige Schurwolle, die von Merinoschafen gewonnen wird. Die Wolle von Merinoschafen zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders weich und fein ist. Im direkten Unterschied zwischen Schurwolle und Merinowolle kratzt Merinowolle nicht beim Tragen auf der Haut. Dabei ist Merinowolle ausgesprochen atmungsaktiv aber gleichzeitig unglaublich dicht. Merinwolle wärmt aktiv auch bei Aufnahme von Feuchtigkeit wie Regen oder Schnee. Merinowolle ist eine reine Naturfaser, die ganz ohne künstliche Fasern wie Nylon oder Polyester auskommt.

Welche Eigenschaften besitzt Merinowolle sonst noch?

Neben den oben genannten Eigenschaften, besitzt Merinowolle anders als viele Kunstfasern noch weitere interessante Vorteile wie unter anderem:

  • kratzt nicht beim Tragen
  • wärmt wenn es kalt ist
  • kühlt wenn es warm ist
  • kühlt auch im feuchten Zustand
  • entwickelt auch nach längerem Tragen keine unangenehmen Gerüche
  • Besitzt einen natürlichen Schutz vor UV Strahlen

Des weiteren ist Merinowolle nur schwer zu entflammen und knittert nicht. So wird einem das lästige Bügeln nach dem Waschen des Kleidungsstückes erspart.

Darum kratzt Merinowolle nicht

Merinowolle hat anders als andere Schurwolle nur eine Faserstärke von 16,5 bis 24 Mikron. In Mikron wird die Stärke der Fasern angegeben. 1 Mikron entspricht 1 Mikrometer was 1 tausendstel Millimeter bedeutet. Die Wolle von Merinoschafen ist also trotz der o. g. Eigenschaften nur halb so dick wie die Wolle von anderen Schafen. Daher krümmen sich die Fasern der Merinowolle wesentlich stärker, wenn sie mit Haut in Berührung kommen. Die Nervenenden der Haut werden so weniger gereizt wie bei normaler Schurwolle. Schurwolle von anderen Schafen krümmen sich aufgrund ihrer Faserstärke weniger stark, was zu kratzen und jucken auf der Haut führt. Dabei liegt die menschliche Empfindungsgrenze, ab der Fasern als kratzend empfunden werden bei 25 Mikron.

Darum kühlt Merinowolle wenn es warm ist

Jeder weiß, dass unser Körper bei Hitze anfängt vermehrt zu schwitzen. Dies ist die natürliche Klimaanlage des Körpers. Durch das Austreten von Schweiß, kühlt sich unser Körper bei starker Hitze oder körperlicher Anstrengung selbst. Merinowolle unterstützt diese Eigenschaft sogar noch, da sich in der Merinowolle sich viele kleine Luftpolster in den Fasern befinden. Diese Luftpolster isolieren unseren Körper nicht nur ideal bei Kälte, sondern sie geben auch warme Luft verstärkt an die Außenwelt wieder ab. Dabei können die Fasern der Merinowolle bis zu einem Drittel ihres eigenen Trockengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Trotzdem bleibt die Oberüberfläche der Fasern trocken, da sie die Feuchtigkeit wie Schweiß oder Regen in Form von Wasserdampf binden und über die kleinen Kanäle ihres Fasernetzwerkes ins Innere transportieren.

Darum wärmt Merinowolle auch im feuchten Zustand

Da  die Merinofasern Feuchtigkeit absorbieren und durch das Absorbieren von Feuchtigkeit Wärme entsteht, wärmt Merinwolle auch wenn im feuchten Zustand ist. Dabei setzen dabei setzen die Eiweißmoleküle beim Aufeinandertreffen von Wassermolekülen Energie in Form von Wärme frei. Je nach Qualität der Fasern, kann dies einen Temperaturunterschied von bis zu Zehn Grad Celsius betragen. Dies geschieht so lange, bis die Eiweißmoleküle gesättigt sind.

Warum riecht Merinowolle lange Zeit nicht unangenehm?

Kleidung, wie ein Seemannspullover für Herren oder Merinsocken, riechen auch nach mehrmaligen tragen nicht nach Schweiß oder anderen Körperflüssigkeiten. Dies liegt unter anderem an der schuppigen Oberfläche der Merinofasern. Durch diese Oberfläche können Bakterien nicht dringen. Hinzu kommt außerdem, dass die Fasern der Merinowolle über das Protein Kreatin verfügen. Dieses Protein kommt gerade in tierischen Produkten sehr häufig vor und baut geruchsbildende Bakterien einfach ab.

Des Weiteren sind die Fasern der Merinowolle wasserabweisend. Durch die wasserabweisende Eigenschaft der Wolle kann sich kein feuchtes Klima entstehen, welches den Wachstum von gebirgsbildenden Bakterien begünstigen würden. Die Fasern der Merinowolle besitzen außerdem die Fähigkeit, sich selbst zu reinigen. Die Fasern der Wolle bestehen nämlich aus unterschiedlichen Zelltypen, welche unterschiedliche Mengen an Flüssigkeiten aufnehmen können. Dies funktioniert deshalb, weil ein dauerhafter Reibungsprozess durch die Aufnahme von Flüssigkeit entsteht. Dieser Reibungsprozess setzt Wärme frei, wodurch sich die Fasern immer wieder von selbst reinigen.

Fazit:

Merniowolle wird aus der Wolle von Merinoschafen gewonnen. Diese Wolle hat durch ihre Fähigkeiten Wärme und Flüssigkeit zu speichern, einen Vorteil gegenüber Wolle von anderen Tieren. Außerdem verfügen Kleidungsstücke die aus Merinowolle hergestellt worden sind über die Eigenschaft sich durch einen dauerhaften Reibungsprozess selbst zu reinigen. Merinowolle ist zwar sehr teuer aber aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften ihr Geld wert.

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