Kryptoanlagenverbot in China

Die Begeisterung der chinesischen Machthaber in Sachen Kryptowährung hielt sich bereits seit der Erfindung des Bitcoins, dem Ur-Typ aller virtuellen Währungen, in Grenzen. In den folgenden Jahren startete das Reich der Mitte immer wieder Attacken gegen das Internetgeld und führte einen dauerhaften Kampf. Nun haben zehn der wichtigsten chinesischen Behörden, darunter der Oberste Gerichtshof und die Nationalbank, allen Krypto-Aktivitäten ein Ende gesetzt. Sämtliche Transaktionen rund um Bitcoin und Co. werden als illegal betrachtet. Somit ist das Mining in China schlichtweg verboten. Verstöße gegen das landesweite Schürf-Verbot werden künftig streng verfolgt und bestraft. Viele Bitcoin Miner flüchteten in die USA und nach Kasachstan. Die Länder bieten gute Rahmenbedingungen und vor allem billige Energie.

Gründe dir hinter Chinas restriktiven Maßnahmen stecken

Nach Ansicht von Analyten und Experten sowie nach Auffassung der Kommunistischen Partei Chinas bestehen diverse Gründe, die die Machthaber dazu veranlasst haben, das strikte Krypto-Verbot auszusprechen:

  • Energieengpässe
  • Kontrollverlust der Regierung
  • Unterbinden von kriminellen Machenschaften
  • Chinas eigene digitale Währung

Engpässe bei der Energieversorgung

China liefert gleich mehrere Argumente, um sämtliche Krypto-Aktivitäten endgültig für illegal zu erklären. Ein Grund sind die Engpässe bei der Energieversorgung. Das Land in Fernost ist maßgeblich von der Kohlenergie abhängig, denn diese decken rund 50 Prozent des gesamten Stromhaushalts ab. Die steigenden Preise von Chinas Haupt-Kohlelieferanten Australien, Russland und Indonesien dürfen die staatlichen Unternehmen jedoch nicht an die Bevölkerung weiterreichen. Das veranlasste die Betreiber dazu, lediglich ein Minimum an Strom zu produzieren, um die Verluste in Grenzen zu halten. Dazu weichen so auf günstigere Nebenzeiten aus, die zuvor von Bitcoin-Minern für das Schürfen genutzt wurden. Diese hätten in der Folge auf den teuren Strom in den Stoßzeiten ausweichen müssen. Für die „Energieverschwender“ war somit kein Platz mehr, da sich China die Kosten für den Krypto-Strom nicht mehr leisten kann, ohne die eigene Wirtschaft zu gefährden und die Bevölkerung durch Stromausfälle weiter gegen sich aufzuwiegeln.

Kontrollverlust der Machthaber durch Krypto-Aktivitäten

Die Transaktionen rund um das digitale Geld basieren auf einem dezentralen System. Registrierung, Abwicklung, Handel oder Bezahlen mit Bitcoins oder anderen virtuellen Währungen können nicht von Banken kontrolliert werden. Ein derartiger Kontrollverlust ist für die chinesische Staatsführung auf die Dauer kaum zu akzeptieren. Schließlich funktionieren totalitäre Systeme nur mit einer absoluten Überwachung. Das einschneidende Verbot der Krypto-Aktivitäten ist jedoch nur eine verzweifelte Maßnahme, um von vielen anderen Problemen abzulenken.

Kriminelle Machenschaften

Chinas Notenbank liefert weitere Argumente, um das Verbot von Krypto-Anlagen zu rechtfertigen. Das digitale Geld habe die Wirtschaft bedroht und sei in der Lage, die Finanzordnung des Landes zu zerstören. Zudem diene die Kryptowährung als illegale Kapitalbeschaffung und öffne vielen kriminellen Machenschaften Tür und Tor. Betrug und Geldwäsche, um nur einige zu nennen, bedrohe vermeintlich die Sicherheit und das Vermögen der chinesischen Bevölkerung. Allerdings sind diese Begründungen nicht unbedingt nachzuvollziehen. Arbeitet China doch mit Hochdruck an einer eigenen digitalen Währung – unter strenger Kontrolle des Regimes.

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