Binance versus Nuri (ehemals Bitwala)

Für viele ist Binance die größte und beste Krypto Börse weltweit, doch es gibt auch eine große Menge an Alternativen mit ihren eigenen Besonderheiten.

Nuri, ehemals Bitwala, kommt aus Deutschland und stellt eine Kombination aus Bankkonto und Bitcoin-Wallet dar.
Welche der beiden Börsen sich für Dich lohnen könnte, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was ist Nuri?

Nuri hieß früher Bitwala. Die Plattform nannte sich im Mai 2021 um. Dazu kam eine komplette Umgestaltung des Designs, Interfaces und der App. Was gleich blieb, ist das Angebot aus Bankkonto und Bitcoin-Wallet.

Gründer des Unternehmens sind Jan Goslicki, Benjamin Jones und Jörg von Minchwitz. Neue Chefin ist Kristina Walcker-Mayer, die sich auch für die Umbenennung und Neuausrichtung des Designs verantwortlich zeigt. Heute betreut Nuri mehr als 200.000 Kunden in 32 europäischen Ländern.

Die Entwicklung an der Plattform begann im Jahr 2013. Im Jahr 2015 stellte Bitwala, wie es damals hieß, seine Prepaidkarte vor, mit der sich Kryptowährungen überweisen ließen, und ließ sich in Berlin-Kreuzberg nieder. Eine erste Finanzierungsrunde wurde 2016 abgeschlossen. Dabei konnten 800.000 Euro eingenommen werden.

2018 verlor das Unternehmen Wavecrest, welches die Prepaidkarten bereitstellte, seine Lizenz. Davon war auch Bitwala betroffen. Deswegen wurde vorerst der Betrieb eingestellt. Davon ließen sich die Entwickler jedoch nicht abhalten.

Es folgte eine weitere Finanzierungsrunde, bei der das Startup 4 Millionen Euro einnehmen konnte. Bitwala ging eine Kooperation mit der Solarisbank AG ein, ein Unternehmen mit Vollbanklizenz. Damit wurde es möglich, Girokonten mit einem Wallet-Service zu kombinieren.

Auf Nuri lässt sich wie bei jeder anderen Bank ein Konto anlegen. Kunden verfügen über eine IBAN, können Gehälter empfangen, Rechnungen bezahlen, so wie bei jeder normalen Hausbank. Nur ist dieses Konto gleichzeitig mit einer Krypto-Wallet verbunden.

Aus dem eigenen Konto heraus können Nutzer Bitcoin kaufen und auf der Nuri-Wallet aufbewahren. Neben Bitcoin lassen sich hier auch Ethereum kaufen. Die Nutzung und die Erstellung eines Kontos ist kostenlos.

Darüber hinaus bietet Nuri eine App für das moderne Banking mit Kurscharts und schnellen Zugriff auf das eigene Guthaben. Kunden können auch ein Ertragskonto anlegen. Diese BTC werden dann an einen Partner versendet, der mit der Zeit eine Rendite an BTC abwirft.

Was ist Binance?

Binance wurde 2017 von Changpen Zhao gegründet. Heute gehört der chinesisch-kanadische Entwickler und Gründer zu den Größen in der Krypto-Sphäre. Im Juli desselben Jahres finanzierte sich das Unternehmen, indem es seinen eigenen Token, die Binance Coin, bei einem ICO zum Verkauf anbot. Dabei nahm das Unternehmen 15 Millionen US-Dollar ein.

Aufgrund von drohenden Regulierungen zog das Unternehmen zunächst nach Taiwan, dann im März 2018 nach Malta. Hier hat es bis heute seinen Sitz. Bei Binance handelt es sich allerdings um einen größtenteils unregulierten Anbieter.

Innerhalb weniger Monate stieg Binance zu einer der größten und beliebtesten Börsen auf der Welt auf. Zunächst fokussierte sich die Plattform auf den Tausch von verschiedensten Kryptowährungen untereinander, doch mittlerweile ist der Kauf von Kryptowährungen mittels Euro problemlos möglich.

Entwickler können auf dem Binance Launchpad einen IEO (Initial Exchange Offering) abhalten und dort zum ersten Mal ihren Token zum Verkauf anbieten. Anschließend wird die Kryptowährung auf der Börse gelistet. Binance bietet eine große Menge an Altcoins neben den bekannten Kryptos.

Die hauseigene Binance Coin (BNB) lässt sich unter anderen dafür verwenden, um die Gebühren für den Handel zu bezahlen. Nutzer erhalten dann Rabatte auf die Handelsgebühren. Außerdem lassen sich BNB neben weiteren Kryptowährungen auf Binance staken.

Weitere Features umfassen das Lending, die Möglichkeit, an IEOs teilzunehmen, das Leverage-Trading oder verschiedene DeFi-Funktionen. Nutzer können auch auf der vereinfachten Handelsansicht auf simple Weise Kryptowährungen kaufen.

Neben der Möglichkeit, über Banküberweisung oder Kreditkarte mit Euro zu handeln, können Kryptowährungen auf Binance auch mit Bitcoin, Ethereum, der Binance Coin, Tether oder BUSD getauscht werden. Die eher exotischeren Kryptowährungen lassen sich häufig nicht mit Euro kaufen.

Wie sieht das Angebot an Kryptowährungen aus?

 

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Bei Nuri ist das Angebot simpel: Nutzer können Bitcoin und Ethereum kaufen. Mehr Kryptowährungen gibt es hier nicht. In Zukunft könnten weitere Coins und Tokens dazukommen. Andere Plattformen haben in dieser Hinsicht mehr zu bieten.

So auch Binance. Weit mehr als 1000 Handelspaare stehen dem Nutzer hier zur Verfügung. Auf der Börse kann man nicht nur die größten und besten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple oder Litecoin kaufen, auch viele eher unbekannte und dennoch vielversprechende Coins und Tokens gibt es hier.

Zu den bekannteren Kryptowährungen auf Binance gehören:

  • Bitcoin
  • Ethereum
  • Dogecoin
  • Bitcoin Cash
  • Litecoin
  • Ripple
  • Cardano
  • Solana
  • Ethereum Classic
  • Polkadot
  • EOS
  • Binance Coin
  • TRON

Wenn Du es also nur auf Bitcoin oder Ethereum abgesehen hast, dann könnte das Angebot von Nuri vollkommen ausreichen. Der Kauf dort geht schnell und unkompliziert ab, da man direkt mit seinem Girokonto bezahlt. Willst Du allerdings in weitere Kryptowährungen investieren, dann bist Du bei Binance besser aufgehoben.

Zahlungsdienstleister

Nuri ermöglicht den Handel mit Kryptowährungen direkt aus dem Bankkonto heraus. Man muss also nicht über gesonderte Schritte Geld auf das Konto einzahlen, um Bitcoin oder Ethereum zu kaufen. Wenn Du Nuri allerdings nur zum Aufbewahren und Kaufen von Bitcoin verwenden willst, dann kannst Du Geld über Banküberweisung einzahlen.

Binance bietet ebenfalls relativ wenig Zahlungsmöglichkeiten an. Banküberweisung und Kreditkarte sind vorerst die einzigen Methoden, um das Guthaben aufzustocken. Außerdem kann man Kryptowährungen einzahlen und damit andere Tokens und Coins erwerben.

Sicherheit der beiden Anbieter

Kundengelder bei Nuri werden über die Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 20.000 Euro geschützt. Dafür sorgt die Regulierung der deutschen BaFin durch die Solarisbank. Die Solarisbank ist ein in Deutschland lizenziertes Kreditinstitut. Die Plattform entspricht damit den hierzulande geltenden Standards in Sachen Sicherheit.

Kunden von Nuri haben die Wahl, ob sie ihre Wallets selber verwalten wollen, was bedeutet, dass sie selber über den privaten Schlüssel verfügen. Oder sie lassen die Wallet von dem Anbieter verwalten. Eine selbstverwaltete Wallet bedeutet mehr Aufwand, doch es in der Regel sicherer, als den privaten Schlüssel anderen zu überlassen.

Wallets lassen sich weiterhin mit Multi-Signatur-Schlüsseln sichern und bei der Anmeldung kannst Du die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Oder Du wählst die Anmeldung mit biometrischen Daten aus.

Wie bei Nuri müssen neu angemeldete Nutzer bei Binance ein KYC-Verfahren durchlaufen. Auch wenn Binance nicht direkt von einer Behörde beaufsichtigt wird, handelt es sich dennoch um einen seriösen Anbieter, der seine Nutzerkonten schützen will.

Nutzer können auf Binance weiterhin die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Konten sind mit SSL-Verschlüsselung geschützt. Im Falle eines Hacks werden Betroffene aus dem „Secure Asset Fund for Users“ (SAFU) entschädigt.

Krypto-Steuern mit Binance und Nuri

Auch bei Kryptowährungen spielen Steuern eine Rolle. Bei Nuri gibt es dafür die Funktion „CryptoTax“, mit dem die Ein- und Verkäufe von Kryptowährungen aufgelistet werden, um diese später an das Finanzamt senden zu können.

Bei Binance gibt es diese Funktion für europäische Nutzer bislang nicht. Dennoch ist es möglich, sich eine Auflistung der Handelsaktivitäten ausdrucken zu lassen.

Gebühren

Die Gebühren auf Nuri sind schlicht gehalten. Bei jedem Kauf und Verkauf fällt eine Handelsgebühr von 1 % an. Kontoführung, Abhebungen und Einzahlungen von Bargeld sind Gebührenfrei. Zinsen gibt es auf ein Konto allerdings nicht.

Bei Binance ist das Gebührenmodell komplexer. Maker und Taker zahlen pro Handel 0,1 %. Ist das Handelsvolumen höher, dann fallen auch die Gebühren, wobei die Maker eher bevorzugt werden. Bei einem Handelsvolumen von über 50 BTC pro Tag sinken die Gebühren für die Maker auf 0,09 %.

Die Handelsgebühren lassen sich senken, indem man die Binance Coin für die Bezahlung der Gebühren verwendet. Dann sinken die Handelsgebühren von 0,1 % auf 0,075 %. Generell gehören die Gebühren auf Binance zu den niedrigsten unter den Krypto Börsen.

Einzahlungen bei Binance sind kostenlos, während bei Auszahlungen ein kleiner Betrag der jeweiligen Kryptowährung anfällt. SEPA-Einzahlungen sind gebührenfrei, bei der Auszahlung gibt es allerdings eine Gebühr von 0,80 Euro.

Fazit:

Wenn Du mehr als nur Bitcoin und Ethereum handeln willst, dann ist Binance definitiv die bessere Wahl. Nuri bietet allerdings etwas bislang einzigartiges: Die Kombination eines Girokontos mit einer Krypto-Wallet. Ob das Nuri zu der besten Krypto Börse für Dich macht, musst Du selbst entscheiden.

Über den Autor:

Jens Ischebeck ist Betreiber der Webseite cryptoeinfach.de. Ziel der Seite ist es, Bitcoin und Kryptowährungen einfach und verständlich zu erklären und die Chancen dieser neuen Technologie zu erläutern.

Außerdem ist er sehr gefragter Antwort-Geber auf Quora.

 

 

 

 

 

 

 

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