Durch das Konzept der Immobilienverrentung wird es möglich, das Immobilienkapital steuereffizient zu vererben oder die eigene Rente im fortgeschrittenen Alter aufzubessern. Das Kapital, das in der eigenen Immobilie steckt, kann liquidiert werden, wobei der ehemalige Besitzer trotzdem weiterhin in dem Objekt wohnen kann.
Welche Vor- und Nachteile die Immobilienverrentung dabei mit sich bringt, erklärt der folgende Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Die Freisetzung des gebundenen Vermögens
Es gibt für den Eigentümer einer Immobilie grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie er das Vermögen, das in seiner Immobilie gebunden ist, verfügbar machen kann. Zum einen ist es denkbar, das Vermögen an andere Familienmitglieder zu übertragen, beispielsweise in Form eines vorzeitigen Erbes. So entsteht der Vorteil, dass die Erbschaftssteuer bei einem späteren Ableben geringer ausfällt.
Zum anderen kann die Immobilie auch an einen Dritten verkauft werden. Das so verfügbar gemachte Vermögen kann dann durch den ehemaligen Eigentümer der Immobilie selbst verwendet werden. Welche Lösung dabei am empfehlenswertesten ist, hängt natürlich stets von den individuellen Gegebenheiten ab.
So kann die Immobilie weiterhin bewohnt werden
Die Immobilienverrentung sieht vor, dass der ursprüngliche Eigentümer der Immobilie diese weiterhin bewohnt. Handelt es sich um ein Mietshaus, ist es auch möglich, dass er weiterhin die Miete einzieht.
Durch das so freigesetzte Kapital können niedrige Renten optimal aufgestockt werden. Besonders im fortgeschrittenen Alter ist eine finanzielle Unabhängigkeit schließlich von großer Bedeutung.
Die Gewährleistete Versorgung des Partners
Spätestens ab dem Beginn des Rentenalters stellt sich besonders für Ehepaare die Frage, wie nach dem Tod eines Partners eine finanzielle Absicherung für den Hinterbliebenen gewährleistet werden kann.
Derartige Regelungen können durch die Immobilienverrentung getroffen werden. So ist es beispielsweise möglich, dass der Ehepartner, der länger lebt, das Eigenheim bis zu seinem eigenen Tod sorgenfrei bewohnen kann.
Es gibt keine Instandhaltungspflicht für den Bewohner
Abhängig von dem jeweiligen Modell der Immobilienverrentung, kann sich der ursprüngliche Eigentümer entweder dazu entscheiden, auch zukünftig als wirtschaftlicher Eigentümer zu agieren und so auch die Instandhaltung seiner Immobilie weiterhin selbst zu organisieren, oder die Immobilieninstandhaltung in andere Hände abgeben.
Viele Menschen im fortgeschrittenen Alter sind froh, wenn diese sich von ihrer Instandhaltungspflicht befreien können. Ein Immobilienverrentungsmodell, welches ein lebenslanges Wohnrecht oder einen lebenslangen Mietvertrag vorsieht, ist dann die richtige Wahl. In einem solchen Szenario ist der neue Immobilieneigentümer für die Instandhaltung der Immobilie zuständig.
Altverbindlichkeiten zurückzahlen: Mit der Immobilienverrentung wird es einfach
Oft beginnen Menschen erst bei ihrem Eintritt ins Rentenalter damit, ihre finanzielle Situation neu zu ordnen. Dafür steht ihnen in der Regel jedoch nur ein geringes Einkommen zur Verfügung.
Um dafür zu sorgen, dass die Erben nicht mit Altschulden belastet werden, kann die Immobilienverrentung ideal dazu genutzt werden, das neugewonnene Kapital in die Rückzahlung von Altlasten zu investieren.
Vorteile im Überblick:
- Aufstockung der Rente durch regelmäßige Zahlungen
- Keine Instandhaltung der Immobilie
- Lebenslanges Wohnrecht
- Rente kann auch nach vorzeitigem Ableben des Partners weiter ausgezahlt werden; auch an die Erben.
Möglicher Nachteil für den Rentner: Verlust des Eigentums
Natürlich weist das Konzept der Immobilienverrentung nicht nur Vorteile auf. Vor einer endgültigen Entscheidung sollten daher auch die Nachteile gut abgewogen werden.
Die meisten Modelle der Immobilienverrentung sehen so eine Eigentumsübertragung der Immobilie vor. Für den Eigentümer der Immobilie bedeutet dies – zumindest zum Teil – dass er seine Stellung als Immobilienbesitzer aufgeben muss und so beispielsweise die Erben nicht von der Immobilie profitieren können.
Möglicher Nachteil für den Rentner: Geringerer Verkaufspreis
Viele Kritiker führen in Bezug auf die Nachteile der Immobilienverrentung ebenfalls das Argument an, dass häufig nicht der volle Marktwert durch verrentete Immobilien erzielt wird. Jedoch lässt sich dieses Argument recht schnell entkräften.
Zwar kann durch eine verrentete Immobilie nicht der gleiche Verkaufspreis generiert werden, wie mit einem frei verfügbaren Objekt, allerdings ist für den Käufer natürlich auch keine freie Verfügbarkeit der Immobilie gegeben. Er kann sie so nicht kaufen, um direkt in das Haus oder die Wohnung einzuziehen oder diese zu vermieten. Daher ist es ganz natürlich, dass durch diesen Aspekt eine Wertminderung erfolgt.
Es gibt Keine Planungssicherheit für den Rentner
Für Immobilienkäufer kann die Immobilienverrentung ein gewisses Risiko darstellen, da nicht planbar ist, wann das erworbene Immobilieneigentum zur freien Verfügbarkeit steht. Schließlich ist diese erst dann gegeben, wenn das lebenslange Wohnrecht des Berechtigten erlischt. Jedoch profitieren die Käufer dafür im Umkehrschluss durch einen geringeren Kaufpreis der Immobilie.
Fazit:
Es gibt für die Immobilienverrentung sowohl Vor- als auch Nachteile. Wer jedoch noch etwas im Alter erleben möchte, der hat mit der Immobilienverrentung eine verlässliche Geldquelle auf seiner Seite, die ihn auch von möglichen Instandhaltungsmaßnahmen befreit.