Sind Likes wirklich alles? Läutet Social Media das Ende der zwischenmenschlichen Beziehungen ein?

Ein weiterer Like, ein weiterer Kommentar, eine weitere Freundschaftsanfrage – ist das die Zukunft, die wir uns erträumt haben? Während uns das digitale Zeitalter immer weiter vorantreibt, steigen die gesellschaftlichen Bedenken über den Einfluss von Social Media auf unsere persönlichen Beziehungen. Wie sagte einst der Philosoph Plato: „Bei der Berührung eines Geliebten wird jeder zum Dichter.“ Doch nun, im Zeitalter von Facebook und Co., wird diese Poesie etwa durch Emojis und digitale Umarmungen ersetzt?

Positive Auswirkungen von Social Media auf die psychische Gesundheit – das sollten Sie wissen!

Ein kurzer Klick auf die Kamera-Fernbedienung des Apple Watch Armband und schon ist das neue Profilbild für Social Media im Kasten! Endlich ist das Profil startklar, um die Social Media Welt zu erkunden. Doch wer sich erst vor kurzem einen Account auf Instagram, Facebook und Co. angelegt hat, gehört zu den Spätzündern.

Laut Erkenntnissen aus den „Digital Reports 2023“ von Meltwater und We are Social nutzen bereits 85 % der Bundesbürger durchschnittlich 101 Minuten pro Tag die sozialen Medien. Experten warnen eindringlich davor, den Plattformen zu viel Aufmerksamkeit zu schenken und sprechen zunehmend von einer sozialen Isolation. Tatsächlich können Forscher der University of Pittsburgh diese Annahme bestätigen. Personen, die sich mehr als zwei Stunden pro Tag Social Media widmen, haben eine doppelt so hohe Anfälligkeit für soziale Isolation als Personen, die lediglich 30 Minuten die Instagram Timeline hoch und runter lesen.

In Zeiten von Lockdown und Kontaktbeschränkungen stiegen die Nutzerzahlen um 38 %

Aber es gibt auch zahlreiche positive Aspekte von Social Media für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden. Beispielsweise waren die sozialen Medien in Zeiten der Coronapandemie als Lockdown und Kontaktbeschränkungen herrschten eine hervorragende Plattform, um sich mit anderen Menschen auszutauschen. Statista-Analysen festigen diese Annahme! So sind während der Coronapandemie die Nutzerzahlen um 38 % gestiegen.

Das ist jedoch noch nicht alles! Durch Social Media können Nutzer ihren Wissensschatz zu bestimmten Themen erweitern. Sie können Informationen über psychische Gesundheit, Fitness, Heimwerken und Wellness finden sowie inspirierende Zitate oder Geschichten lesen, die ihnen den Tag versüßen und sich positiv auf ihre Stimmung auswirken. Besonders Facebook steht dank seiner Gruppenfunktion im Fokus.

Nutzer sollten jedoch stets beachten, dass nur ein moderater Gebrauch empfohlen wird. Sie können sich beispielsweise am Abend eine halbe Stunde nehmen und ihre Timeline nach interessanten Beiträgen, Informationen, Videos und Bildern durchforsten. Dafür können Sie die sozialen Medien auf dem Heimweg oder während der Arbeit aus Ihrem Leben verbannen. Einfach gesagt als getan? Spezielle App-Timer helfen Ihnen dabei, die Nutzungsdauer zu beschränken.

Erforschung der negativen Auswirkungen von Social Media auf die Psyche

Studien haben gezeigt, dass übermäßige Nutzung von Social Media zu einer Reihe von psychischen Problemen führen kann. Dazu gehören unter anderem Depressionen, Angstzustände und Suchtverhalten, sogar von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wird gesprochen.

Die Gründe für diese Probleme liegen darin, dass Social Media zunehmend zur Scheinwelt wird. Wir sehen den schönen Urlaubstrip eines Freundes, bewundern „digitale Nomaden“, wie sie mit dem Notebook auf dem Schoß am Strand liegen und vergleichen das eigene Leben mit den vermeintlich perfekten Leben anderer Menschen. Ein Faktor, der unser Selbstwertgefühl nachhaltig beeinträchtigt.

Von diesem Problem sind selbstverständlich nicht alle Nutzer gleichermaßen betroffen. Aber Menschen mit einer bereits bestehenden psychischen Erkrankung oder einem niedrigen Selbstwertgefühl sind anfälliger für negative Auswirkungen als andere. Wir sollten uns daran erinnern, dass Bilder und Informationen auf Social Media oft nur eine inszenierte Fassade sind und das wahre Leben viel komplexer als dargestellt.

Fazit – verbindet oder vereinsamt uns Social Media?

Social Media ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens geworden. Es öffnet uns neue Pforten, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und unterschiedliche Informationen zu sammeln. Allerdings sollten wir uns bewusst sein, dass eine zu intensive Nutzung negative Auswirkungen auf unsere Psyche haben kann.

Deshalb ist es wichtig, eine gesunde Balance zwischen der Nutzung von Social Media und dem Aufbau von realen sozialen Kontakten zu finden. Wir sollten uns bemühen, neu gewonnene Kontakte auch im wirklichen Leben auf einen Kaffee einzuladen und soziale Interaktionen aufrechtzuerhalten.

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