Interview mit Torsten von Gruenderlexikon.de

Hallo Torsten! Da du mich ja in einem Beitrag zum Thema Dropshipping verlinkt hast, fielen mir dein Blog und überhaupt diese Thematik Existenzgründung und Selbständigkeit erneut auf. Deinen Vorschlag eines Interviews habe ich hiermit ebenfalls ins Leben gerufen. Was genau bietest du deinen Lesern/Internetnutzern auf deinen beiden Projekten Gründerlexikon und auf dem Gründerlexikon-Blog? Betreibst du noch weitere Webprojekte?

Ja, einige Projekte vorwiegend in Richtung Existenzgründung, Buchführung, Steuern und BWL.

Wie kam es dazu, dass du dich mit diesem Thema befasst und wie lange bist du schon dabei? Ist es bei dir hauptberuflich?

Die Themen entstanden im Wesentlichen aufgrund meiner Ausbildung und meines Studiums zur Betriebswirtschaft. Aber auch durch meine beratende Tätigkeit als Existenzgründungsberater.

Welche Gründe sprachen dafür, ein themenähnliches Blog, quasi eine Schnittstelle zu der deutschen Blogosphere zu erschaffen.  Inwiefern ist es nützlich/hilfreich neben einem Internetprojekt noch einen Blogbetrieb zu leiten?

Der Blog oder besser die Idee einen Block ins Leben zu rufen, entstand eher aus der Not heraus, Artikel und Nachrichten, aber auch Urteile sowie andere redaktionelle Beiträge professionell und komfortabel zu managen und zu veröffentlichen.

Sämtliche Projekte sind bei mir zunächst ohne die Blogkomponente gestartet, ein entsprechender Blog wurde erst später aufgesetzt. Ein weiterer Vorteil eines Blogs, ist die Möglichkeit, mehrere Autoren, Mitarbeiter und auch Redakteure in einem Redaktionssystem unkompliziert zu managen und zu verwalten.

 

Wie sieht die Entwicklung der Existenzgründung in Deutschland aus? Nimmt es zu oder lässt eher nach?

So pauschal kann man diese Frage leider nicht beantworten, da es viele verschiedene Kriterien für die Entwicklungen der Existenzgründung in Deutschland gibt. Sowohl die Branche, als auch der Standort in Deutschland spielt dabei eine sehr entscheidende Rolle. Bei den Kleingründungen kann man allgemein sagen, dass zu Zeiten der Ich-AG selbstverständlich wesentlich mehr Leute sich selbständig  machten, als heutzutage.

Darüber hinaus kann ich auch aus meiner bisherigen Arbeit sagen und feststellen, dass immer besonders viele Leute sich genau dann machen, wenn es der Wirtschaft und den Leuten selbst schlecht geht. Bei dieser Erfahrungen spielen Fördermittel keine unwichtige Rolle.

Kannst du mir die Basis-Aspekte für eine gelungene Existenzgründung aus deiner Sicht nennen? Was muss vorher vorhanden sein?

Die beste Existenzgründung basiert auf einer wohl überlegten und gut strukturierten Geschäftsidee. Dieser Geschäftsidee sollte mit einem eigenen Businessplan dokumentiert und festgehalten werden. Das erachten viele als unwichtig und sind der Meinung, es sei vertane Zeit. Man würde nur für die Arbeitsagentur einen solchen Plan erstellen. Aber genau das ist der Trugschluss, dem viele Existenzgründer ausgeliefert sind.

Wer sich seine Idee, sein Produkt oder die Dienstleistung nicht sehr genau überlegt und auch von einem unabhängigen Berater oder einem oder mehreren anderen Menschen einmal begutachten lässt, verrennt sich meist in einer Idee, die letztendlich in eine blauäugige Existenzgründung führt. Nicht selten zerplatzen dann diese Luftschlösser und der frisch gebackene Unternehmer stellt sich die Frage: Warum gerade ich und warum meine super Idee?

Meine Empfehlung: Jeder sollte einen mehrseitigen Geschäftsplan für sich selbst erstellen und wenn im Nachhinein keine weiteren Zweifel durch diesen Plan entstanden sind, kann man diese Idee weiterverfolgen. Ein weiterer Tipp: Nicht die größte Priorität auf Fremdkapital oder einen Kredit legen.

Wer seine Existenz aus einer Kraft und ohne fremde Hilfe gründen kann, der kann auch alle anderen Probleme meistern und benötigt keine fremde Hilfe oder Fördermittel. Wenn diese dann zusätzlich kommen, ist das schön rund, man kann sie selbstverständlich mitnehmen. Aber keine Existenz auf Basis von Krediten oder Fördermittel gründen.

Was hältst du von der Selbständigkeit im Netz, z.B. mit einem oder mehreren Blogs? Solche Blogs gibt es bekannter weise. Siehst du dort eine Erfolgsquote in dieser doch viel kleineren Blogosphere im Vergleich zu den US-Bloggern?

Die Selbständigkeit im Internet ist selbstverständlich eine nicht zuverdrängender Bestandteil der gesamten Existenzgründungen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass nicht jeder das Zeug dazu hat und auch nicht jeder dazu getrieben werden sollte, sich im Internet mit einem Blog oder einem anderen Medium selbständig zu machen.

Man muss das Internet und den Computer lieben oder man wird diese Existenzgründung und den damit zusammenhängenden Job für immer hassen.

Die wichtigsten 5 Aspekte, welche zu erfüllen sind, bevor man selbständig wird?

Eine gut überlegte und analysierte Geschäftsidee. Eine Familie oder Freunde, auf die man sich verlassen kann und die hinter einem stehen. Ein ausreichend großes Startkapital, so dass die Frage nach einem Darlehen überflüssig wird oder erst ab einer Größenordnung von ca. 10.000 EUR in Betracht zu ziehen ist.

Einen Notfallplan, für eintretende Risiken oder Eventualitäten. Einen Notgroschen oder auch Rücklagen genannt, so dass man eine Durststrecke oder unvorhergesehene Ausgaben überbrücken kann.

Welche Art der Existenzgründung ist effektiver? Im Netz oder eine eigene Firma in der realen Welt oder doch beides?

So pauschal kann man das nicht sagen, es kann sowohl das eine als auch das andere allein oder eine Kombination aus beiden die perfekte Existenzgründung sein. Das hängt von der Personen des Existenzgründers und von seiner Geschäftsidee sowie von der Umsetzung ab.

Wo überschätzen sich deiner Meinung nach die meisten Existenzgründer am Anfang?

Alles über Kredit finanzieren. Ich brauche kein Geld, es gibt sicherlich irgendwoher Fördermittel Das zur Verfügung stehende Geld wird falsch investiert, zum Beispiel in einen Geschäftswagen. Vielerlei Existenzgründer vergessen, sich eine Rücklage für schlechte Zeiten aufzubauen.

Da wo es bereits sehr viele Webmaster twittern, kannst du dich mit einem Twitter-Account identifizieren und inwiefern ist das für dich hilfreich, dort Inhalte zu veröffentlichen?

Ja, mein Account heißt Gruenderlexikon. Im Moment sind noch nicht sehr viele User angeschlossen, dir mir also folgen. Ich denke, wenn ich in Zukunft weiter twittere, wird sich das ändern, ich hoffe, ich halte das durch.

Twitter hilft mir, gute Beiträge oder neue Funktionen auf der Seite in einem separaten Systemen abzulegen und für mich selbst abzuschließen. Wenn dann noch viele Follower das lesen und die Texte und Funktionen nutzen, macht es in der Tat auch Sinn. Ich hoffe bald 😉

Ich danke dir Torsten für unser interessantes Interview und dafür, dass du dir Zeit genommen hast. Meine besten Wünsche für dich in Richtung deiner Projekte und viele Besucher auf dem Gründerlexikon und dem dazugehörigen Blog!

by Alexander Liebrecht via Torsten by Gruenderlexikon.de


Der Text wurde von Gruenderlexikon.de – dem Portal zur Existenzgründung zur Verfügung gestellt.

Was macht das Gruenderlexikon?

Gruenderlexikon.de versteht sich als Portal rund um die Existenzgründung. So z.B. durch ein Lexikon mit Begriffen zur Selbständigkeit. Diese sollen verständlich erklärt, mit Beispielen und zusätzlichen Hinweisen, passenden Forenbeiträgen, verwandten Artikeln, Links und Downloads versehen werden.

Gründerforum

Daneben moderieren wir zusammen mit einem Steuerberater ein Forum für Existenzgründer. Hier können alle Fragen die Gründung betreffend gestellt werden. Wir beantworten jede Frage und verweisen ggf. auf andere zuständige Stellen, Berater oder Webseiten.

http://www.gruenderlexikon.de/forum/

Gründernews im Gründerblog

Im Gründerblog veröffentlichen wir regelmäßig Checklisten, Anleitungen, Interviews oder einfach nur interessante Texte rund um die Existenzgründung.

www.gruenderlexikon.de/blog/

Onlinerechner, Muster und Vorlagen

Darüber hinaus stellt das Gruenderlexikon interessante und nützliche Vorlagen sowie Onlinerechner für die Existenzgründer kostenlos zur Verfügung.

www.gruenderlexikon.de/vorlagen/

Alle Angebote und Informationen sind komplett gratis.

 

8 Kommentare

  1. @Max,
    Hallo, du Max, die Domain Gründerlexikon.de habe ich nun bereits unter dem Keyword Existenzgründung unter der horizontalen Linie verlinkt. Musstest du das noch mal machen:-)?

    Weisst du, ich bin ja auch etwas SEO, auch wenn nur aus Hobby, aber soviele gleiche Links auf einem Platz! Das muss in meinen Kommentaren ehrlich gesagt nicht sein. Verstehe das bitte nicht falsch. Hier ist mittlerweile alles auf Follow und da möchte ich etwas Ordnung haben:-)

    Die anderen beiden themenrelevanten Links lasse ich natürlich stehen. Danke für dein Feedback. Das Interview gefällt mir auch und sowas ist für mein Blog und den Inhalt eine wahre Bereicherung.

    Früher hatte ich mich zu sowas nicht getraut und nun sind schon mehrere Interviews im Blog veröffentlicht worden:-) Das wird selbstverständlich bei Gelegenheit wieder fortgesetzt.
    Grüsse..

  2. Pingback: Alex
  3. Interessant, dass Torsten sagt, man soll nicht die größte Priorität auf Fremdkapital oder einen Kredit legen. In gewisser Weise hat er völlig recht, nur wer kein eigenes Startkapital hat, der will trotzdem nach oben und etwas erreichen! Vielleicht sollte man den O-Ton etwas relativieren und sagen, man sollte auf keinen Fall alles per Kredit finanzieren, weil man zu wenig Geld zur Verfügung hat. Wir sind auch dafür, dass man erst ab einer Größenordnung von 10000 Euro bis 20000 Euro über einen Kredit nachdenken sollte, vorher eher nicht. Kleinere Summen kann man auch im Laufe der Zeit ansparen, dann braucht man keinen Kleinkredit aufnehmen und so auch keine Zinsen zurückzahlen. Letztendlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt ja auch genug positive Beispiele, wo es mit einer Finanzierung hervorragend geklappt hat.

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