Auch wenn sicheres Surfen für viele Menschen immer wichtiger wird, verhält sich ein Großteil der Nutzer weiterhin so, dass ihre Daten und ihre Privatsphäre gefährdet sind. Denn jeder unserer Schritte im Web wird verfolgt, ob durch Soziale Medien, Apps oder Werbetracking. Wer sich mehrere Stunden am Tag online aufhält – was für viele Menschen der Normalzustand sein sollte – sammelt dabei täglich einige sensible Daten an, die abgefangen werden können. Doch wie schützt du dich am besten, um sicher im Internet surfen zu können? Im Folgenden ein paar Tipps.
Inhaltsverzeichnis
Wähle einen sicheren Browser
Zunächst solltest du einen sicheren Browser benutzen. Es gibt zahlreiche Browser auf dem Markt, deshalb fällt die Auswahl schwer, welcher die beste Sicherheit gewährleistet. Einen Anhaltspunkt kann eine Veröffentlichung des Bundesamtes für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) liefern, in der du eine sogenannte „Abgleichstabelle zum Mindeststandard für Web-Browser“ findest. Was im ersten Moment sehr sperrig klingt, ist eine umfangreiche Tabelle, die dir einen Überblick über die Sicherheitsanforderungen von Firefox, Google Chrome, Microsoft Internet Explorer und Microsoft Edge liefert.
Jedoch bringt dir natürlich der sicherste Browser nicht viel, wenn du nicht entsprechend die Einstellungen des Browsers aktivierst. Hier musst du in den meisten Fällen selbst aktiv werden und den Browser durch Anpassungen in den Einstellungen sicher gestalten.
Achte auf verifizierte Webseiten
Zum Standard sollte heutzutage gehören, dass die URL einer Webseite mit einem https:// beginnt. Viele Browser warnen dich, wenn dies nicht der Fall sein sollte und die URL nur mit http:// beginnt, das „s“ also fehlt. Zusätzlich gibt es oft noch eine visuelle Darstellung. So wird z.B. bei Firefox ein Schloss neben der URL angezeigt. Bewegst du den Mauszeiger dort drauf, wird angezeigt, durch wen die Seite verifiziert wurde. Auf der Seite von Google steht dort beispielsweise „verifiziert von: Google Trust Services“. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass es sich nicht um eine Phishing-Webseite handelt. Denn es gibt Betrüger im Netz, die komplette Webseiten nachbauen, um Besucher dazu zu bringen, sensible Daten auf der gefälschten Seite einzugeben.
Vorsicht ist vor allem beim Online-Banking geboten. Achte dabei darauf, dass das genannte Schloss auf jeden Fall auftaucht! Generell solltest du natürlich bei jedem Link, auf den du klickst, darauf achten, wohin dieser dich führt. Die URL siehst du normalerweise unten links im Browser, wenn du den Mauszeiger über den Link bewegst.
Sichere Passwörter
Eine Maßnahme zum sicheren Surfen, die jeder selbst beeinflussen kann, sind sichere Passwörter. Eigentlich muss man es nicht wiederholen, aber das eigene Geburtsdatum, der Name des Partners oder einfach „1234“ sind keine sicheren Passwörter! Vielmehr solltest du auf eine möglichst zusammenhaltlose Kombination aus Buchstaben (klein und groß), Zahlen und Sonderzeichen setzen. Um diese zu verwalten und nicht den Überblick zu verlieren, bietet sich ein Passwortmanager an. Dort kannst du komplexe Passwörter erzeugen und sie entsprechend der zugehörigen Webseite abspeichern. Wenn du ganz sichergehen möchtest, schreibst du die Passwörter auf ein Blatt Papier und verwahrst dieses gut auf. Im Gegensatz zu einem Passwortmanager, den man automatisch überall mit hinnimmt, ist dies aber die umständlichere Variante.
Nutze ein VPN
Eine weitere gute Möglichkeit für sicheres Surfen ist ein VPN (Virtual Private Network). Du baust mit diesem Dienst einen sogenannten VPN-Tunnel auf, der deinen Datenverkehr verschlüsselt. Außenstehende können dadurch nur erschwert Daten abgreifen. Zudem anonymisierst du deine Identität im Internet, denn die IP-Adresse des VPN-Anbieters ersetzt deine eigene private Adresse. Wenn du nun die Abfrage „Wie ist meine ip“ starten würdest, die viele Seiten im Netz anbieten, würde dort eine gänzlich andere IP-Adresse angezeigt als deine eigentliche. Dadurch kannst du dich anonym im Internet bewegen (du kannst hier testen, wie deine IP-Adresse lautet).
Auch in öffentlichen WLAN-Netzen surfst du mit einem VPN sicherer. Denn Hacker können darüber leicht sensible Daten abgreifen, wenn du nicht mit dem nötigen Schutz wie einem VPN unterwegs bist. Selbst WLAN-Netzwerke, die zunächst sicher wirken, wie die von Universitäten oder kleinen Unternehmen, sind es nicht immer. Eine VPN-Verbindung ist eine einfache Option für alle, die beim Surfen im Internet sicher sein möchten.
Surfe im privaten Modus
Ein einfach umzusetzender Schritt ist, dass du im „Privaten Modus“ surfst, den die meisten Browser anbieten. Dieser bietet den Vorteil, dass keine Daten von dir, wenn du eine Webseite besuchst, gespeichert werden – das bedeutet keine Cookies, kein Verlauf und keine Daten, die du irgendwo eingegeben hast (z.B. Kreditkartennummer, Adresse, Name, etc.). Der private Modus schützt dich allerdings nicht vor Cyberkriminellen, die Daten abgreifen wollen. Und er ist auch nicht komplett anonym, da Internetprovider und der Seitenbetreiber durchaus Einsicht in die Sitzung erlangen können. Hier würde dann das vorher genannte VPN in Kombination eine gute Sicherheitslösung bieten.