Viele Sparer glauben, sie müssten sich für ein Sparbuch oder Tagesgeld entscheiden, da Aktieninvestments zu riskant oder zu teuer wären – doch das stimmt nicht. Man sollte nicht glauben, Aktien würden nur den Reichen vorbehalten sein. Selbst mit einem sehr begrenzten Budget kann in Aktien investiert werden. Wichtig ist nur, dass man sich von Anfang an ein Ziel setzt – das heißt, wie viel Geld steht zur Verfügung, wie lange möchte man investieren, wofür soll gespart werden und wie hoch ist das Risiko, das man eingehen möchte?
Und wem das Investment in Aktien zu langweilig ist, der kann auch einen Blick auf den Kryptomarkt werfen – also mit Bitcoin und Co. spekulieren.
Nicht nur für Reiche interessant – wieso Aktien selbst bei begrenztem Budget vielversprechend sind
Letztlich bestimmen die Ziele das Risiko des Investments. Verfolgt man einen kurzfristigen Anlagehorizont, so muss man ein höheres Risiko eingehen, damit eine vergleichbare Rendite erzielt wird, die man bei einem längeren Anlagehorizont erreichen würde. Vor allem liegt das an den kurzfristigen Schwankungen – und an der Börse gibt es immer wieder Bewegung. Kursbeben, so etwa wie im März, als Covid-19 auch die Finanzmärkte infizierte, sind immer möglich – und während der kurzfristig agierende Spekulant hier mitunter tief durchatmen und eventuell seine Strategie etwas verändern muss, kann der Anleger mit einem längeren Anlagehorizont halbwegs ruhig bleiben. Denn bei einem langen Anlagehorizont können derartige Rücksetzer durchaus ignoriert werden – am Ende folgt nämlich nach jedem Tief ein Hoch. Auch das hat die letzte Krise, ausgelöst durch das Coronavirus, unter Beweis gestellt.
Natürlich ist es ratsam, bei begrenztem Budget einen langen Anlagehorizont zu verfolgen. Denn einerseits ist nicht viel Geld zur Verfügung, das investiert werden kann, andererseits sollte man nie Geld in Aktien (oder ähnliche Veranlagungen) stecken, das man sodann für die nächste Monatsvorschreibung oder Kreditrate braucht. Wichtig ist, dass in erster Linie frei zur Verfügung stehendes Geld genutzt wird, auf das sozusagen für mehrere Monate (oder Jahre) verzichtet werden kann.
Vor allem ist es wichtig, dass man den Plan, der zu Beginn entworfen wurde, nicht nach ein paar Enttäuschungen wieder völlig auf den Kopf stellt. Geht es mit den Aktienkursen bergab, so muss man nicht gleich die Reißleine ziehen, sondern die Nerven bewahren. Tipp: Mit einem Sparplan in einen börsengehandelten Indexfonds – kurz: ETF – investieren. Wer Monat für Monat 50 Euro bis 100 Euro in einen Markt, etwa den DAX, den deutschen Aktienindex, steckt, der darf am Ende der ins Auge gefassten Laufzeit auf eine recht attraktive Rendite blicken. Dies deshalb, weil hier der Cost Average Effekt für den gewünschten Erfolg sorgt.
Wird Monat für Monat um etwa 100 Euro investiert, so bekommt man einmal etwas mehr Anteile, dann wieder etwas weniger Anteile – einmal wird sozusagen günstig eingekauft, dann wieder etwas teurer. Wichtig ist, dass man hier Geduld hat und Nerven zeigt, wenn es einmal nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat.
Bitcoin und Co.: Vielversprechend aber gefährlich
Starke Nerven braucht man auch dann, wenn man sein Geld in den Bitcoin investieren will. Ganz egal, ob man über Bitcoin Superstar spekuliert oder mitunter eine frei zur Verfügung stehende Summe gegen digitale Coins getauscht hat – der Kryptomarkt ist ausgesprochen volatil. Die Gefahren, die hier existieren, sind nicht zu unterschätzen. Das ist auch der Grund, warum hier ausschließlich nur frei zur Verfügung stehendes Geld investiert werden sollte.
Kann der Bitcoin in der Früh um 200 US Dollar steigen, so besteht die Möglichkeit, dass der Bitcoin bis Mittag 300 US Dollar verliert, am Abend jedoch um 700 US Dollar steigt. Ende 2017 lag der Bitcoin bei knapp 20.000 US Dollar – zwölf Monate zuvor bei 1.000 US Dollar. Ende 2018 befand sich der Preis im Bereich der 3.000 US Dollar – und Anfang 2020 wieder bei über 10.000 US Dollar. Die Prognosen sind vielversprechend – einige Experten sehen den Bitcoin bei über 100.000 US Dollar. Jedoch sind derartige Prognosen nicht als Garantie zu verstehen.