Wenn die jährliche Stromrechnung ins Haus flattert, gibt es nicht selten für viele Kunden ein böses Erwachen. Trotz des vom Stromanbieter veranschlagten Abschlags, wird eine Nachzahlung fällig. Und diese fällt leider auch oft unangenehm hoch aus. Doch nicht nur die falsche Einschätzung hinsichtlich der monatlichen Vorauszahlungen muss zwingend die Ursache dafür sein. Auch andere Faktoren können sich für eine zu hohe Abrechnung verantwortlich zeigen. Eine genaue Prüfung der Rechnung sowie diverse andere Maßnahmen sind in diesen Fällen daher unabdingbar.
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Der erste Schritt – die Stromabrechnung genau checken
Es sind oft Kleinigkeiten oder eine Unachtsamkeit, die als Grund für eine übermäßig hohe Stromabrechnung infrage kommen können. Es ist in jedem Fall ratsam, die Rechnung genau auf den berüchtigten Fehlerteufel hin zu überprüfen. Zu einem gründlichen Check sollten daher unbedingt folgende Details geprüft werden:
- Sind Name, Anschrift und Kundennummer korrekt
- Ist die Zählernummer identisch (Zahlendreher möglich)
- Sind sämtliche Abschläge in der Abrechnung berücksichtigt
- Ist der Verbrauchszeitraum ordnungsgemäß erfasst
- Zählerstand mit dem auf der Abrechnung vergleichen
Sobald die vorgenannten Punkte als Fehlerquelle auszuschließen sind, sollte eine weitere Ursachenforschung betrieben werden.
Eine zu hohe Stromrechnung – Zähler möglicherweise defekt?
Ein weiterer Grund für eine zu hohe Stromabrechnung kann durchaus auch ein defekter Zähler sein. Auch, wenn dieses eher die Ausnahme ist und eine regelmäßige Prüfung seitens der lokalen Stromversorger erfolgt, können vor allem ältere Geräte möglicherweise einen höheren Stromverbrauch als den realen anzeigen. Wer sich in diesem Segment absichern möchte und ansonsten auch keine anderweitige Fehlerquelle ausgemacht hat, kann eine Überprüfung veranlassen. Ist der Zähler tatsächlich defekt, wird er ausgetauscht. Andernfalls müssen Verbraucher die Kosten für den Check meist selbst tragen.
Hat der Stromanbieter die Preise erhöht – ohne darüber zu informieren?
Die Erhöhung des Strompreises ist mittlerweile leider Gang und Gäbe. Auch während eines Abrechnungszeitraumes nutzen einige Anbieter die Gelegenheit, um noch eine Schüppe draufzulegen. Allerdings ist jedes Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, den Kunden rechtzeitig darüber zu informieren – unerheblich, zu welchem Zeitpunkt die Erhöhung in Kraft treten soll. Unterlässt der Stromversorger dieses, handelt es sich um einen versteckten Preisanstieg, der nicht gerechtfertigt und somit unwirksam ist. Ein Blick in die aktuellen Vertragsunterlagen ist daher unabdingbar, sodass ein ordnungsgemäßer Abgleich der vereinbarten bzw. vorgenommenen Preisgestaltung vorgenommen werden kann. Hat der Anbieter allerdings fristgerecht informiert, kann der höhere Preis akzeptiert oder das Sonderkündigungsrecht in Anspruch genommen werden.
Vorteile des Neukundenbonus sind erloschen
Neukunden werden von den meisten Anbietern belohnt. Das können günstigere Tarife oder beispielhaft auch Boni sein. Jedoch gelten diese Bedingungen in der Regel nur für das erste Jahr. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit entfallen die attraktiven Angebote und die Kunden müssen, sofern sie sich weiter an das Unternehmen gebunden haben, mit deutlichen Preissteigerungen rechnen. Auch dieses ist vielfach ursächlich für eine höhere Stromrechnung und sollte bereits bei Vertragsabschluss mit in die künftigen Planungen mit einbezogen werden.
Fazit
Ist die Stromabrechnung zu hoch, kann dieses unterschiedliche Ursachen haben. Defekte Zähler oder eine nicht korrekte Datenerfassung können ebenso dazu zählen wie eine widerrechtliche Preiserhöhung des Stromversorgers. Sobald Verbraucher dieses nicht nachvollziehen können, ist eine sorgfältige Nachforschung ratsam. Möglicherweise ist aber auch alles korrekt abgelaufen – nur die altersschwachen Elektrogeräte sind der eigentliche Grund?