Ein einwandfrei funktionierendes Kanalsystem ist für alle Städte und Gemeinden ein essenzieller Aspekt, um Abwasser ordnungsgemäß transportieren zu können. Kommt es zu Auffälligkeiten, beispielsweise durch Wasseraustritt aus den Kanaldeckeln oder gelangt das Abwasser gar ins Erdreich, gilt es zu prüfen, ob möglicherweise eine Kanalsanierung erforderlich ist. Die Gründe für einen potenziellen Schaden sind vielfältig. Daher ist es sinnvoll, die Überprüfung kompetenten Fachleuten zu überlassen. Diese verfügen über das nötige Know-How und das Equipment, die Ursachen zu erforschen und weitere Schäden abzuwenden und eine Sanierung des Kanalsystems vorzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
So funktioniert eine Kanalsanierung!
Bevor ein Rohr oder ein Kanal letztlich saniert wird, erfolgt in der Regel eine gründliche Reinigung und eine präzise Inspektion. Dazu gelangten in der heutigen Zeit meist spezielle, moderne Kanal-TV-Kameras zu Einsatz. Wurde der Schaden lokalisiert oder eine andere Ursache gefunden, kommen meist unterschiedliche Verfahren für die Kanalsanierung in Betracht. Abhängig von der jeweiligen Situation vor Ort besteht die Möglichkeit, in offener Bauweise das Übel anzugehen. Dabei muss das Rohr aufgestemmt oder mit einem Bagger freigelegt werden. Anschließend sind weitere, zeit- und kostenintensive Maßnahmen erforderlich. Alternativ dazu kommen immer häufiger innovative Methoden und Verfahren zum Einsatz, bei denen die Arbeiten deutlich weniger Zeit in Anspruch nehmen und zudem auch finanziell deutlich günstiger sind.
So viel kann eine Kanalsanierung kosten!
Die Kosten für eine Kanalsanierung sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählen
- Länge und Durchmesser der Rohre
- Ausmaß des Schadens
- Zeitaufwand für die Schadensbehebung
- Zugänglichkeit zu dem Kanalsystem
- Die Technik, die bei der Sanierung zum Einsatz kommt
- Potenzieller Einsatz von Baggern
- Erfolgt zuvor eine Rohrreinigung
Im geschlossenen Verfahren sollten zwischen etwa 150.- und 400.- Euro pro Rohrleitungsmeter kalkuliert werden. Dazu kommen noch zwischen rund 60.- und 100.- für den Baggereinsatz pro Stunde zuzüglich zwischen 5.- und 10.- Euro pro Quadratmeter Erdaushub. Innovative Methoden, wie beispielsweise das Inliner-Verfahren, sind im Vergleich dazu deutlich günstiger.
Gründe für eine Kanalsanierung
Die Gründe, die zu Beschädigungen an den Rohren im Abwassersystem können durchaus vielfältig sein. Viele Kanalrohre liegen bereits seit Jahrzehnten unter der Erde und zeigen entsprechend natürliche Abnutzungserscheinungen und Altersschäden. Es entstehen Risse oder das Wurzelwerk von Bäumen und Pflanzen wächst ins Rohr ein. Darüber hinaus kann es zu einem Rohrbruch oder zu Verformungen und Verschiebungen kommen. Auch Fehler im Tiefbau oder poröse Dichtungen sind ursächlich für Schäden. All diese Beschädigungen müssen umgehend professionell im Rahmen einer Kanalsanierung beseitigt werden, um eine reibungslose Funktion der Systeme zu gewährleisten.
Grabenlose Kanalsanierung
Bei einer grabenlosen Kanalsanierung kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, durch die beschädigte Rohre erneuert oder instandgesetzt werden. Es handelt sich hierbei um eine geschlossene Maßnahme, durch die, im Vergleich zur offenen Bauweise, umfangreiche Vorteile mit sich bringt:
- Kanalsanierung innenliegender Rohre, ohne diese freizulegen
- Keine Beeinträchtigung der oberirdischen Infrastruktur
- Nahezu keine Einschränkungen des laufenden Betriebs
- Kanal wird vollständig gegen das Eindringen von Wurzelwerk oder Ratten verschlossen
- Deutliche Kosten- und Zeitvorteile gegenüber offenen Verfahren
- Verfahren kann bei allen Rohrmaterialien angewandt werden
- Statik der Rohre wird verbessert
Kanalsanierung im Inliner-Verfahren
Das Inliner-Verfahren zählt zu den grabenlosen Verfahren bei einer modernen Kanalsanierung, durch das sich Schmutz, Lärm und übermäßige Kosten vermeiden lassen. Meist wird mittels eine TV-Kanal-Kamera der infrage kommende Abschnitt des Kanals inspiziert und eruiert, welcher Bereich zu sanieren ist. Nach einer Rohrreinigung messen Experten aus, über welchen Durchmesser dar Rohr verfügt. Spezielle, mit Harz (fungiert als Kleber) getränkte Gewebeschläuche (Liner) werden im Anschluss von außen mittels Luft- oder Wasserdruck in das betroffene Teilstück eingeführt. Die Flexibilität des Liners gewährt eine Führung innerhalb des Rohrs auch in 90-Grand-Winkeln. Nach Abschluss der Maßnahme ist ein durchgängiger Schlauch eingepasst, der in dem Rohr aushärtet und eine vollständige Dichtheit garantiert. Das Aushärten kann zwischen 45 Minuten und 24 Stunden betragen – je nach äußeren Witterungsbedingungen.
Fazit
Sobald es zu Auffälligkeiten, beispielsweise durch Wasseraustritt über den Kanaldeckel, kommt, sollte das Kanalsystem durch Fachleute inspiziert werden. Ausgestattet mit dem entsprechenden Wissen und benötigtem Equipment eruieren sie potenzielle Schadstellen und führen im Anschluss eine professionelle Kanalsanierung durch. Durch moderne, grabenlose Methoden wie dem Inliner-Verfahren, lassen sich Beschädigungen schnell und im Vergleich zu konventionellen, offenen Bauweisen deutlich kostengünstiger beheben.