Ich habe heute im Blog von Olena Seregina seitens You-big-blog.com einen interessanten Beitrag entdeckt. Sie hat versucht, die heutigen Blogs und die deutschsprachige Blogosphere kritisch zu sehen und hat ein paar Aspekte aufgelistet, welche mir ein wenig zu denken geben. Zum Artikel geht es hier lang.
Ich teile zwar nicht in allen Punkten ihre Meinung, aber an dem was Olena geschrieben hat, ist schon was dran und ein wenig falle ich auch unter ihrerseits erwähnten Muster, was ich aber nicht schlimm finde. Sie schreibt auch dass sie derzeit nur sehr wenige Blogs und Blogger kennenlernt, welche über hochwertige Inhalte und Inhalte, die einer eigenen Idee entsprungen sind, schreiben.
Auch sieht sie es kritisch mit den Blogparaden, den Blogstöckchen, dem Webmasterfriday und sonstigen Aktionen der Blogosphere und auch die Sache mit den Blogger-Interviews hat sie bemängelt. Lest einfach mal ihren Artikel und macht euch bitte ein paar Gedanken darüber, ob es wahr ist und auf uns Blogger zutrifft. Einiges trifft es schon zu und auf mich auch, aber da sehe ich eher kein Problem.
Nach 7 Jahren des Bloggings hatte ich schon so viele Themen behandelt, dass man sagen kann, dass ich keine Ideen mehr hätte. Ich habe schon welche, aber mit eigenen Aktionen wie den Blogparaden und Blogstöckchen sowie Blogger-Gewinnspielen und auch Interviews. Ich möchte eben nicht stets über dasselbe schreiben und derzeit betreibe ich vier Blogs, nämlich Internetblogger.ch, Internetblogger.info, Internetblogger.name und dieses Blog Internetblogger.de.
Dabei fällt es mir auch sehr schwer, völlig neue und unbehandelte Themen zu finden und da ich derzeit sehr intensiv daran arbeite, dass die Blogosphere sich mehr vernetzt und gegen den Linkgeiz vorgeht, starte ich daher alle diese Aktionen und mit Blogstöckchen habe ich auch etwas Neues entdeckt. Die gibt es eben nicht seit gestern, aber früher kannte ich sie nicht oder liess ausser Acht. Erst jetzt bin ich ein wenig erwacht und habe bei einigen mitgemacht und auch eigene kreiert.
Wie sollte man sich sonst vernetzen, wenn man aus einem herkömmlichen Artikel wenig verlinkt. Dann müssen eben gemeinsame Aktionen her und diese Veranstaltungen haben wir zur unserer freien Verfügung. Ich nutze sie gerne und die mir befreundeten Blogger auch, um sich zu vernetzen. Man kann vll. meinen, dass es sich alles im Kreis dreht, aber ich denke mal, dass es dem nicht so ist und wir vernetzen uns nur besser.
Olena und Viktor behaupten auch, dass es immer noch den Linkgeiz gibt. Den gibt es noch tatsächlich, aber nicht so sehr, dass nichts mehr möglich ist, meiner Ansicht nach. Man kann immer noch einige oder mehrere Blogger dazu animieren, an einer gemeinsamen Aktion teilzunehmen. Ich bin ja ein Fan und Liebhaber des Netzwerkens und der Vernetzens und verhalte mich auch so.
Und das kann man auch sowohl an meinen Kommentare-Experimenten als auch den letztlich kreierten Blogparaden sehen. Es wird doch darüber gebloggt und geschrieben und auch verlinkt. Mehr möchte ich gar nicht. Ich habe schon sehr viele Blogs mit kaum Kommentaren gesehen, obwohl ich viele Artikel sehr interessant fand. Hat es denn einen Grund und warum ist das so? Sind wie alle kommentar-faul? Wie oft muss man sich gegenseitigen dazu ermutigen, auf anderen Blogs mehr zu kommentieren. Wenn schon Blogger-Foren oder allgemein Foren nicht mehr so sehr rege benutzt werden, dann sollte man doch wenigstens auf unseren Blogs aktiver werden.
Mir gehen auch diese Social Comments auf den Senkel. Ich habe nur auf meinem Drupal-Blog Disqus-Kommentare, weil ich dort das Problem mit den herkömmlichen Kommentaren nicht lösen kann. Man kann schon kommentieren, aber ohne den Link zum Webauftritt des Kommentierers, was auch unschön ist und aus der Sicht des Kommentierers keinen Spass macht. Das kann ich alles nachvollziehen.
Ansonsten habe ich so wie hier und auch auf meinem zweiten WordPress-Blog und auf dem Joomla-Blog Kommentare, wobei man mit Link und Name kommentieren kann. So viel Komfort gebe ich den Stammlesern und Stammbesuchern :). Da überall Social Media Signale gesetzt werden können und man schnell auf Facebook und Google+ einen Kommentar abgeben kann, ist es auf vielen Blogs kaum etwas los und man kann das Ganze mit keinen Mitteln der Welt vorantreiben. Interessante Inhalte können oft auch nichts ausmachen und man bleibt trotzdem bei Facebook und Google+. Die Kommentarkultur ist anders geworden und man vernetzt sich nicht mehr so viel wie früher.
Ob man dagegen was unternehmen kann, weiss ich ehrlich gesagt nicht und ich versuche es immer wieder, indem ich eine neue Aktionen starte, aber es bleibt bei wenig Resonanz. Natürlich hängt es auch von der Reichweite des Blogs ab und von dem wie man das Blog bereits promotet hat. Auch kleinere Blogs haben es verdient, beachtet zu werden. Ich kommentiere lieber auf einem WordPress.com-Blog oder einem Blogger.com-Blog als auf dem Blog mit nur Social Comments was keinem etwas bringt. Man kann den Link nicht hinterlassen und so auf das eigene Blog aufmerksam machen und lernt die Kommentierer auch nicht kennen. Hoffentlich werde die Social Comments nicht zunehmen, was schon einem zu denken geben kann :(.
Wie seht ihr das, was Olena geschrieben hat?
Trifft es auf uns Blogger zu oder wie geht ihr damit um?
Über ein paar Kommentare würde ich mich freuen.
Ich finde, das Thema ist nicht wirklich einfach und kann aus mehr als einer Perspektive gesehen werden.
Die Blogosphäre ist nun einmal eine Späre, ein eigener Kosmos innerhalb des Internets. Blogger lesen Blogs von anderen Bloggern und kommentieren natürlich auch (wer hinterlässt nicht gerne einen Link zu seinem eigenen Blog?).
Viele andere Menschen kommen aber auch über die Suchmaschinen auf die Blogs, lesen sich die notwendigen Informationen heraus und verschwinden wieder – ohne zu wissen, was ein Blog ist, wie er funktioniert und was das System bedeutet. Da scheint es nur logisch, dass fast ausschließlich Kommentare von Bloggern auf Blogs zu finden sind. Ist das schlimm? Für mich nicht.
Und natürlich sind Gewinnspiele Traffic-Magnete – wer wünscht sich denn keinen Traffic? Ich finde es nur schade, dass dabei heute meistens nur das Liken, Plussen, Tweeten zählt – auch wenn das schnell und einfach geht.
Auch ich nehme an Paraden, Stöckchen und dem WMF teil, und natürlich auch, um Leser auf meinen Blog zu holen – aber auch, weil ich etwas genau zu diesem Thema zu sagen habe. Was kann ich dafür, dass meine Meinung dabei mit der von vielen anderen konform geht? Es ist trotzdem meine eigene Meinung.
Und was die Themenfindung angeht, gibt es eigentlich nichts, was es nicht schon gibt. Aber es ist durchaus interessant, auch andere Meinungen und Betrachtungswinkel zu einem bestehenden Thema zu entdecken.
Ich denke, Olena hat dabei aus Ihrem Betrachtungswinkel (und vielleicht sogar von außerhalb der Blogosphäre gesehen) absolut Recht.
Aus meinem kleinen Sichtfenster auf die Dinge, sieht das etwas anders aus.
Und genau das fasziniert mich am Bloggen
Wie wäre es, wenn man über ein Thema schreibt bei dem es auch NEUES gibt. Beispiele: Sportveranstaltungen, Videospiele, Schmiertelefone, …
Zum Rest schreibe ich mal nichts, weil die meine Meinung sowieso nicht in die Gesinnung passend würde.
Hi Tim G.,
danke für dein sehr ausführliches Feedback und ich sehe es auch so, das man auch das gleiche Thema auf mehreren Blogs handhaben kann, schliesslich hat jeder eine eigene Meinung dazu und die Meinung ändert sich auch, wenn man sich eines besseren belehren lassen konnte. Oft denkt man nach Jahren im Blogging anders über bestimmte Dinge und das kann ruhig verbloggt werden.
Ich sehe da überhaupt kein Problem, dass man Blogparaden und andere Blogger-Aktionen in der Blogosphere hat. Schliesslich wollen wir uns alle vernetzen, was auch der Sinn des Ganzen ist.
Hi Rainer,
ja, kann man, wenn das Blog dazu passt. Ansonsten bloggt man über eigene Blogthemen und wenn da nichts Neues gibt, dann macht man entweder Pause oder nimmt auch zwischendurch mal an einem vorgegebenen Thema teil. Das ist und bleibt so in der Blogosphere.
Hallo, vorweg sei mal gesagt, dass ich es durchaus in Ordnung finde, auch mal einen kritischen Blick auf etwas – in diesem Fall eben die Blogszene – zu werfen. Durch Kritik kann man sich weiter entwickeln. Werde da auch bei Olena selber noch was zu sagen.
Manches ist mir aber etwas zu pauschal. Blogparaden sind nun mal beliebt und die Fülle der unterschiedlichen Ansichten ist doch interessant. Betrachtet man gerade den WebmasterFriday so sieht man, dass da ja auch etablierte Blogger mit machen, die sich im Netz durchaus schon ein Namen erbloggt haben. Und die Teilnehmerzahl spricht ja auch Bände.
Auch Interviews würde ich nicht so allgemein abtun, wobei ich hier nicht so recht weiß, was mit Blogger-Interviews gemeint ist. Das man andere Blogger befragt, oder dass „jeder“ Blogger jetzt interviewt? Ich finde Interviews schon eine gute Sache. Und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich ja selber welche führe, wenn auch thematisch eingegrenzt.
Die Informationen und Tipps, die man da teils bekommt, bekäme man sonst eher nicht.
Vielleicht habe ich ja ein falsches Empfinden, aber ich finde gerade die Blogszene nicht linkgeizig. Das ist bsp. bei Foren (den Betreibern) erheblich ausgeprägter.
Ansonsten: „bloggen und bloggen lassen“
Schönes Wochenende und herzliche Grüße
Hans
Hallo Alex,
ich denke bei den Blogs und Bloggern ist es wie im richtigen Leben – es gibt sonne und solche 🙂 Klar gibt es Blogs deren Informationsgehalt stark gegen Null tendiert. Aber auch welche, die sehr nützliche und/oder interessante Informationen enthalten.
Bei der Länge der Artikel steckt man als Blogger in der Zwickmühle: Olena hat schon Recht, kurze Artikel werden öfter kommentiert. Aber, wenn ich Google Analytics zu Rate ziehe, sehe ich, dass lange Artikel durchaus gelesen werden und die Besucher länger auf dem Blog halten. Außerdem bewertet Tante Google Artikel wesentlich besser.
Interviews sind sehr beliebt. Da ich meinen Blogbesuchern bieten möchte, was sie interessiert, gibt es bei mir Interviews und wird sie wohl auch noch eine Weile weiter geben 🙂
Wenn Olena lieber über Mode, Produkttests, usw. schreiben möchte, kann sie das ja gerne tun. Zum Glück ist das Internet groß genug, dass alle „Geschmacksrichtungen“ da Platz finden.
Viele Grüße
Ann-Bettina
Kritik ist geil – Und das lasse ich auch so stehen. Denn meine Kritik ist konstruktiv gemeint ist.
Für weitere mögliche Weiterentwicklungen und Verbesserungsvorschlägen in ganze Blogosphäre. Damit wir Deutsche Hobbyblogger Algemein nicht ausgelacht werden.
Mit meinem Artikel wollte ich keinem irgendwas verbieten, sei es: Blogparaden, Blogstöckchen, Blog Vorstellungen, Interview oder Blogger-Gewinnspiele.
Diejenige die Meinung haben, die wollen darüber weiter Berichten sollen es auch tun.
Aber die Stille an Feedback, sagt mir das ich gar nicht so verkehrt mit meinem Meinung lag und es sollen weniger Begriffe benuzt werden wie: Experte (http://de.wikipedia.org/wiki/Experte), Hobbyblogger passt mehr dazu.
@Ann-Bettina Schmitz,
noch nie habe ich was über Produkttests geschrieben. Tante Google bewertet Artikel nicht nach die länge, sondern
nach interessante Informationen enthalten, es kann auch 150-200 Zeichen sein.
Glaub mir, meine Nische habe ich schon längst gefunden.
So ist das @Tim G. aus ganz anderen Betrachtungswinkel, du hast es fast richtig erfasst. Bravo
Schönes Wochenende Olena
Hi Hans,
das sehe ich nämlich auch so und all diese Aktionen sind für die deutsche Blogosphere nur fördernd. Ich habe es mir angewöhnt, bei diesen Aktionen mitzumachen und mir geht es immer um den Austausch, verschiedene Ansichten und die gegenseitige Vernetzung.
Blogger-Interviews sind Interviews, wobei man einen anderen Blogger zu seinem Blogger-Alltag ausfragt und sich Einsichten einholt. Diese sind auch sehr interessant und ich werde sie auch immer wieder machen wollen.
Hi Ann-Bettina,
jau, also ich halte es für wichtig, dass in der Blogosphere Aktionen laufen und es ist gleich, ob wir ein und dasselbe Thema ein später wieder behandelt, denn es sich dabei auch etwas geändert haben könnte. Social Media und Blogging bleiben immer aktuelle Themen und das ist auch gut so.
@Hi Olena,
danke Olena, dass du es so siehst und ich werde demnach auch weiter so verfahren und meine Themen verbloggen :). Es ist schon nicht verkehrt, dass wir uns Gedanken über das Bloggeschehen machen, indem wir auch besser werden. Die Themenwahl auf den Blogs ist sehr unterschiedlich und auf den jungen Blogs wir darüber gebloggt wie man ein Blog auf die Beine stellt und auf älteren Blogs liest man auch schon mal was über die Tiefen der Social Media. Ich lese alles, was mit dem Blogging zu tun hat.