Blogparade zur Blogmüdigkeit und Blogaufgabe

Wenn ihr den rechten Screenshot betrachtet, seht ihr das Relief der Internetblogger.de-Startseite. Das ist so als ob man den letzten internetblogger_de_startseite_reliefBeitrag und die Inhalte in einem Denkmal eingestanzt hat. Diese grafische Darstellung in der Art eines Blog-Denkmals habe ich nicht umsonst erzeugt, da es im Sinne einer Blogparaden-Aktion geschehen ist.

Aber auch schon in der Beitragsüberschrift liest man, um was es sich bei der Aktion dreht. Es werden sehr oft Blogpausen eingelegt oder man bloggt gar nicht mehr. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur.

Diese Blogparade wurde übrigens seitens Tim vom Blog Tim-Gramberg ins Leben gerufen und bis zum 15 November darf jeder Blogger seinen Senf dazu abgeben. Ich selbst bin ein Hobby-Blogger und blogge nur, wenn ich die Zeit dazu habe. Jedoch wenn es gut läuft, blogge ich jeden zweiten Tag.

Ich und meine Blogger-Kollegen wissen auch selbst, dass es manchmal mühselig ist, zu bloggen. Die Kumpels feiern, im TV läuft eine interessante stundenlange Sendung, Privates wartet oder dadraussen ist Hochsommer. Das sind alles Gründe, wobei wahrscheinlich sehr viele Blogger eine Blogpause machen. Aber lasst man das einen Dauerzustand werden und schon entfernt man sich vom Blogging.

Man wird schnell schreibfaul, zumindest denke ich mir das so. Ein fortlaufender Blogbetrieb muss organisiert werden und der Mensch kann es sich auch einfacher machen. In Zeiten der rasanten Inhaltserzeugung wie etwa bei Twitter oder Facebook braucht man gar nicht mehr bloggen. Dort findet man vll. auch einen Gefallen und die 140 Zeichen belasten einen Webuser sowieso kaum. Das ist schnell erledigt.

Blogging erfordert Recherchen, nützliche Verlinkungen, stetige Kommunikation mit anderen Bloggern, Webmastern, Webusern etc. Wenn man darin eines Tages einen Zwang sieht, läuft das nicht gut und man muss die eigene Einstellung ändern. Die Schreibe soll einem Blogger Spass bereiten und nicht „Nur-Arbeit“. Ich gebe ja zu, dass es mit einem Arbeitsaufwand verbunden ist, aber das zu erzwingen, wäre das Letzte, was man machen kann.

Familärer und berufsbedingter Hintergrund

Das hingegen sind zwei schwerwiegende Aspekte, welche über dem Blog stehen und wie man es so schön sagt: „Findet das Leben offline statt“ 🙂 Familie und Beruf haben im Leben eines Menschen dermaßen an Gewicht gewonnen, dass man sogar das Blogging aufgeben würde, um dort etwas zu erreichen. Das verstehe ich und das wird sich nicht ändern.

Wenn man deswegen aufhört zu bloggen, braucht man dies nicht rechtfertigen. Jedoch wenn man aus reiner Faulheit oder Bequemlichkeit eine Blogdomain aufgibt, ist es sehr schade und man hat dann in der deutschen Blogosphere womöglich ein lesenswertes Blog weniger.

Ich habe da im Kopf eine Frist von 2 Jahren. In dem Zeitraum passiert so einiges auf dem eigenen Blog und man muss einfach herausfinden, ob das auf die Dauer etwas für einen wäre. Oft hört man schon innerhalb von 12 Monaten auf zu bloggen. Wenn man etwa keine Zeit hat oder findet, sollte man doch lieber nicht starten.

Finanzieller Hintergrund

Reich mit Blogs! Hierzulande wohl kaum! Und das soll einfach gesagt werden. Dieser Aspekt sollte sich nicht in den Vordergrund des Blogbetriebs schieben. Es sei denn, es geht wirklich nur darum. Mein Vorschlag wäre für jeden, der in der Richtung jemals etwas machen möchte. Bloggt doch einfach mal 1-2 Jahre und dann wird es sich vll. ergeben und man kann sich dies und das anschauen und auch ausprobieren.

Oft werden Blogger enttäuscht, wenn man etwa keinerlei Blogeinnahmen mehr generiert. Man hatte doch vorher auf einem anderen Blog gelesen, dass sowas läuft. Das wäre die falsche Denkweise und man soll das Thema „Geld mit Blogs“ nicht überbewerten.

Daraus kann dann im schlimmsten Falle eine lange Blogpause oder gar eine Blogaufgabe resultieren. Ich lese mir z.B. kaum Blogposts zu den Blogeinnahmen durch. Wozu? Das ist überhaupt nicht wichtig und man darf sich nicht darauf fixieren, ansonsten erzwingt man das eigene Schreiben, weil man vll. auch in der Richtung etwas machen möchte.

Fazit: Ganz gleich aus welchem Grund man nicht mehr bloggen will oder kann, sollte es überlegt sein. Blogpausen sind doch aber völlig in Ordnung und ich blogge derzeit auch sehr wenig, aber genau darum blogge ich am Wochenende. Mehrmals die Woche ein Blogbeitrag wäre schon sehr gut und wenn es doch nicht klappt, dann ist es eben so.

Wenn man aber stets Ausreden für das Nichtbloggen erfindet, führt es auch zu nichts und man muss sich einfach entscheiden. Man kann auch intuitiv bloggen, so wie man möchte und erst dann, wenn man sich darauf konzentrieren kann. Das ist zwar nicht die idealste Methode, bringt aber einen Blogger weiter als wenn man das Blog aufgibt. Genug philosophiert und vom Blogsterben möchte man nicht wirklich etwas lesen. Dazu muss es nicht kommen. Also auf viele neue deutsche Blogs und Blogger:-)

Tim hat in seinem Blog viele weitere Vorschläge gelistet, wie ihr zum Thema etwas schreiben könnt. Ich habe meinen Beitrag etwas anders gestaltet und aus meiner Sicht der Dinge gesehen.

Weitere Blogger haben bisher teilgenommen:

Tanja von Crazytoast.de

Piet von Online-cash.org

Rio von 150kg-leichter.de

Andy von Lilu24

P.S. Ich selbst bin von Mo-Fr. leider wieder offline. Das kann ich momentan nicht ändern, aber das wird sich bessern.

by Alexander Liebrecht

11 Kommentare

  1. Pingback: Alex
  2. Hallo Alexander.
    Vielen Dank für Deinen Beitrag zur Blogparade gegen Blogmüdigkeit. Du hast einige sehr wichtige Punkte aufgeführt, über die sich jeder Blogger zumindest einmal Gedanken gemacht haben sollte. Von vielen wird tatsächlich der Arbeits-/Zeitaufwand unterschätzt und die Verdienstmöglichkeit überbewertet.

    Gruß Tim G.

  3. Hi Tim,
    keine Ursache und dieses Thema geht mir oft durch den Kopf, wenn ich daran denke, wie lange man oft im Internet sitzt, anstatt man vll. doch lieber etwas in der Realwelt unternimmt.

    Viele Blogger sind Schüler, Studenten, Berufsschüler und in diesem Falle hat man vll. mehr Zeit zum Bloggen bzw. fürs Web. Auf der anderen Seite sind es Hauptberufliche, welche in Vollzeit tätig sind sowie Familien mit Kindern haben.

    In diesem Falle wird es immer schwieriger, genügend Zeit zum Bloggen zu finden. Das ist auf Dauer echt ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Aspekt.

    Freut mich, dass du die Möglichkeit des Twitter-Links hier im Kommentar genutzt hast:-)

  4. Pingback: newstube.de
  5. Pingback: www.colivia.de
  6. Pingback: Newsportal HUiP.de
  7. Wer seinen Blog als Hobby betreibt, braucht das ganze auch nicht so Ernst zu nehmen, wie User die es Gewerblich machen. Die wollen mit ihrem Blog ja schließlich auch Geldverdienen. Habe ich auch erst vor kurzen gelernt.

    Auch ich hatte eine ca. zweimonatige Pause eingelegt, weil ich absolut keine Lust auf das schreiben hatte. Manchmal fällt einem auch nichts Neues mehr ein, oder man ist nur zu Faul zum suchen. Dafür habe ich zur Zeit eine reine Schreibwut und bringe sehr regelmäßig neue Artikel raus.

    Ich verurteile auch keine anderen Blogger wenn sie nicht regelmäßig neue Dinge veröffentlichen. Über den Reader sehe ich ja wann es mal wieder etwas neues zu finden gibt.

  8. @Pe-Su-Ki,
    Hi und freut mich, dass du derzeit ne Menge Schreiblust mitbringst und dich ins Zeug legst. Dem sieht doch jeder Blogger sehr positiv entgegen:-) Nein, nein, allzu sehr ernst sollte man es natürlich nicht nehmen. Jedoch, wenn man die Blogzugriffe etc. steigern möchte, kommt man nicht drumherum, öfters zu bloggen oder sich intensiver mit dem Blog zu befassen.

    Und Blogpausen sind etwas völlig Normales und seien auch jedem bloggenden Webmaster gegönnt. Schade wäre es doch nur, wenn man von denjenigen nichts mehr lesen kann.
    Wünsche dir dann mal einen weiteren Schub in Richtung Schreiblust:-)

  9. Pingback: Alex
  10. Das selbe ist es auch bei Podcasts (noch weniger Möglichkeiten Geld zu verdienen). Ich persönlich hatte schon ein paar Blogs und habe dann später festgestellt, dass so wie ich momentan schreibe nichts für mich ist und die Themen sind auch nicht sooo interessant für die Leser.

    Mit meinem jetzigen Blog habe ich wirklich viel viel Spaß. Bei anderen Blogs lies die Lust schon nach paar Monaten auf und ich habe eine Blog-Pause eingelegt 🙂

    Bei meinem jetzigen Blog habe ich langsam Angefangen und habe viele Fehler die ich in vorherigen Blogs gemacht habe beseitigt. So z.B.: Sterile Blog-Einträge ohne Wertung sein gelassen.

    Die Leute kommen auf meinen Blog um meine Meinung zu wissen oder um neues zu entdecken. Wenn ich als 1000. über Jack Wolfskin rede, dann ist es nicht sehr produktiv und nützlich.

    Mit meinem jetzigen Blog versuche ich deshalb viel meine eigene Meinung einspielen zu lasse und auch Themen aufzugreifen, die noch nicht in anderen Blogs breit getreten wurden. ( Merke ich durch Feeds und Google Blogsearch)

  11. @Marvin,
    hi und danke dir für den längeren Kommentar:-) Ja, also die Schreibunlust wird immer wieder ein Problem sein, was alle Blogger betrifft und betreffen wird. Es sind oft aber auch nur vorübergehende Phasen, welche dann in einer Schreibwut ausarten und ab da geht es mit dem Blog aufwärts.

    Allerdings kann man das nicht steuern und manchmal liest man von einigen Bloggern nichts mehr oder es ist vorbei:-(. Auch den Aspekt der immer wieder denselben Themen, welche auf Hunderten anderer Blogs bereits mehr oder weniger ausführlich behandelt worden sind, vergesse ich auch nicht.

    Jedoch kommt es sehr oft vor, dass man über dieselben Sachen schreibt, jedoch ganz andere Ansichten bzw. Erfahrungen miteinfließen lässt. Das ist wiederum völlig OK:-)

    Ich sage immer, dass die ersten 2-3 Jahren eines Bloggers die schwierigsten sind und man kämpft mit sich selbst und dem Fakt, ob man das ganze Geschreibsel überhaupt durchziehen will.

    Wenn man jedoch viel Spass dafür entwickelt und es sogar ganz gut läuft, bringen auch lange Pausen einen Blogger nicht davon ab, weiterhin aktiv zu bleiben.

    Wünsche dir mit deinen Blogs viel Erfolg und stets neue Updates:-)

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