Gastreview von BasicThinking zum mobilen Internet

Mobiles Internet und die Datenflats

Mobiles Internet und die Datenflats – die Überschrift klingt schon ein wenig wie ein Bandname. Und hier hören die Gemeinsamkeiten zur Musikwelt noch nicht auf. Während dort jede Woche neue Titel unzähliger unbekannter Bands erscheinen, haben die Kommunikationsunternehmen praktisch jeden Monat neue Tarife für mobiles Internet per UMTS im Angebot. Der Rhythmus der mobilen Datenwelt schlägt zwar wesentlich langsamer als die Beats der schnelllebigen Musikbranche, allerdings ändert das nichts am Grundproblem der Vielfalt.

Es fällt schwer, einen Überblick der verfügbaren Tarifangebote zu behalten. Deshalb ist es Zeit für eine Vorstellung interessanter Neueinsteiger und ausgewählter Chartstürmer der „Tarifszene“ im Juni. Zuletzt darf ich mich noch vorstellen: Mein Name ist Hayo Lücke und ich bin der Redaktionsleiter des Onlinemagazins onlinekosten.de. Unser Magazin beschäftigt sich seit Jahren mit vielen Themen rund um Breitband, Internet, Computer und Mobilfunk.

Welche Tarife lohnen sich für wen?

Prinzipiell gilt: Bevor die Auswahl eines konkreten Tarifes beginnen kann, sollte man sich genau überlegen, wie oft und wofür man mobiles Internet eigentlich nutzen will. Der Nutzertyp ist hier also entscheidend: Ein Student, der nur selten mit dem Smartphone auf sein Online-Profil bei Facebook oder StudiVZ zugreift, kann daher getrost ein anderes Tarifmodell wählen, als der vielbeschäftige Journalist, der ständig und überall mit einem Netbook im Internet unterwegs sein will. So gibt es auch verschiedene Angebote, die jeweils besser zu Wenigsurfern, Gelegenheitssurfern oder Normal- und Vielsurfern passen. Auch die Nutzung von Handy oder Notebook kann eine Rolle bei der Tarifauswahl spielen.

Wenigsurfer: Prepaid bei klarmobil

Erst seit Juni ist klarmobil mit eigenen Angeboten für mobiles Internet über UMTS auf dem Markt und bietet einen Prepaid-Tarif ohne Mindestvertragslaufzeit oder Mindestumsatz. Wenigsurfer sind hier für vergleichsweise günstige 19 Cent pro verbrauchtem Megabyte (MB) und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3,6 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Netz von o2 unterwegs. Da klarmobil ein Tochterunternehmen von freenet ist, können die Seiten des freenet-Onlineportals bis zu einem Datenvolumen von fünf MB kostenfrei aufgerufen werden. Das Startpaket ist für 9,95 Euro erhältlich. Ein Guthaben von zehn Euro ist dabei bereits inklusive.

Fazit: Der klarmobil-Tarif eignet sich für kurze und eher seltene Trips in die Internetwelt mit dem Handy. Man zahlt nur, was wirklich verbraucht wird und bleibt unabhängig. Für Note- und Netbooknutzer ist er aber nicht geeignet, da hier erfahrungsgemäß wesentlich höhere Datenmengen anfallen.

Gelegenheitssurfer: Inklusivvolumen bei klarmobil oder Tagesflatrate bei Fonic

Für Gelegenheitssurfer mit dem Handy hat klarmobil einen Prepaid-Tarif mit 50 MB Inklusivvolumen im Programm, der auch genug Puffer für längere Sitzungen bietet. Dieser kostet 4,95 Euro monatlich, die zugehörige SIM-Karte muss für 9,95 erworben werden. Für gelegentliche Online-Nutzer eines mobilen Computers empfiehlt sich hingegen die Fonic-Tagesflat. Die o2-Billigmarke vermarktet ein recht innovatives Tarifmodell, bei dem für 2,50 Euro pro Tag gesurft werden kann. Der dafür notwendige UMTS-Stick mit SIM-Karte wird von Fonic für 79,95 Euro angeboten. Aber Vorsicht: Wer es mit dem Downloaden übertreibt und mehr als ein Gigabyte (GB) am Tag verbraucht, wird von den maximal möglichen 3,6 Mbit/s gnadenlos auf ISDN-Niveau ausgebremst.

Fazit: Während der klarmobil-Tarif für gelegentliche Handysurfer in Frage kommt und auch eine etwas intensivere Nutzung nicht gleich mit hohen Rechnungen bestraft, ist die Fonic-Flatrate für Gelegenheitsonliner mit Note- oder Netbook zu empfehlen. Wer aber doch mehr als sieben Tage monatlich bei Fonic online ist, sollte sich eher nach einer günstigen UMTS-Flatrate für den vollen Monat umsehen.

Normal- und Vielsurfer: Flatrates bei Tchibo und simplydata

Die Tarife für Normal- und Vielsurfer unterscheiden sich praktisch nicht. Grund: Eine echte Flatrate hat keiner der Anbieter im Programm. Wer monatlich mehr als fünf GB Datenvolumen verbraucht, wird bei fast allen Anbietern auf GPRS-Geschwindigkeit gedrosselt. Einzig Tchibo macht mit seinem Tarif einen Unterschied, denn hier greift die Speedbremse erst ab verbrauchten zehn GB im Monat. Auch sonst kann sich das Tchibo-Angebot sehen lassen. So sind im Startpreis von 59,95 Euro ein UMTS-Stick für das Note- oder Netbook und die zugehörige Flatrate für einen Monat bereits enthalten.

Danach werden monatlich 19,95 Euro fällig. Da es sich um einen Prepaid-Tarif handelt, besteht keine Mindestvertragslaufzeit. Aber: Tchibo realisiert seine Datenanbindung über das UMTS-Netz von o2. Daher beträgt die maximal verfügbare Bandbreite lediglich 3,6 Mbit/s. Für Geschwindigkeitsfreunde mag daher die Flatrate bei simplydata eher in Frage kommen. Hier stellt T-Mobile die Kapazitäten bereit und sorgt für eine UMTS-Bandbreite von bis zu 7,2 Mbit/s – jedenfalls unter der Drosselungsgrenze von fünf GB.

In den ersten sechs Monaten verlangt der Anbieter 19,95 Euro im Monat für seine Dienste. Ab dem siebten Monat steigt der Preis um zehn Euro. Auch bei simplydata kann monatlich gekündigt werden. Wer bereits einen UMTS-Stick besitzt, kann diesen weiter benutzen – ansonsten bietet der Provider für 59 Euro auch ein eigenes Modell. Die einmalige Anschlussgebühr beträgt 24,95 Euro.

Fazit: Normalsurfer sind mit den Tarifen von Tchibo und simplydata auf alle Fälle gut bedient und bleiben durch die kurzen Kündigungszeiten flexibel. Echte Vielsurfer müssen sich hingegen etwas einschränken – entweder beim rechnerischen Inklusivvolumen oder bei der maximal verfügbaren Bandbreite. Andererseits sollte die gängige Grenze von fünf GB für den Großteil aller Nutzer mehr als ausreichend sein. Daher gilt: UMTS-Flatrates sind auch eine kostengünstige Alternative, wenn am eigenen Wohnort kein DSL verfügbar ist.

Eines möchte ich zum Abschluss noch betonen: Die Tarifauswahl erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ist aber nach bestem Wissen und Gewissen ausgesucht. Für eine vollständige Übersicht zum Thema mobiles Internet empfehle ich Interessierten einen Besuch auf onlinekosten.de.

by Hayo Lücke von Blog BasicThinking

3 Kommentare

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