Heute morgen fischte ich ein Schreiben von co.de aus meinem Briefkasten heraus, was mich bevor ich das aufgemacht habe, etwas stutzig machte. Der Brief war aus Osnabrück
und ich überlegte, was ich mit Osna derzeit am Laufen habe!? Eigentlich nichts. Dann dachte ich, dass es eine Werbeanfrage sei oder vll. irgendwas anderes. Im Fahrstuhl öffne ich selten Briefe, passiert zwar schon mal, aber diesmal war es mir nicht danach.
Das Schreiben war von Websuche Search Technology GmbH und es ging um die zukünftige Domainendung .co.de, wovon ich bis dahin quasi nichts wusste. Ich wechselte dann gleich zu deren Internetpräsenz und erfuhr, dass ab dem 01.12.2009 die Vergabephase für diese Domainendung begann. Nagut, dachte ich, alles schön und gut, aber brauchen wird hierzulande die Domainendung .co?
Einen triftigen Grund dafür kann ich momentan nicht finden. Jedoch weiss ich, dass täglich Abertausende Internetseiten ins Netz gestellt werden und falls es mit den TLDs knapp wird, müsste man andere Lösungen suchen als wieder eine Subdomain. Und auch SEO-technisch gesehen, sind die Subdomains für einen Webmaster keineswegs mehr geeignet als die TLDs.
Mir wurde auch angeboten, die Domainvergabe von Internetblogger.co.de sperren zu lassen, sofern ich eine Markeneintragung auf „internetblogger“ vorweisen könnte. Aber der Begriff „Internetblogger“ ist nicht markenrechtlich geschützt, zumindest wüsste ich davon nichts, sonst hätte ich diese Blogdomain gar nicht registrieren können:). Es sind derzeit bereits einige Endungen mit Internetblogger als dem Domainnamen vergriffen. Auf .eu bloggt ein Kollege, .com und .net sind wohl auch vergeben.
Natürlich würde ich es nicht gerne sehen, wenn eine Domain Internetblogger.co.de auftaucht. Eine Registrierung dieser Domain durch mich muss erstmal überdacht werden. Immerhin sind dann 99 Euro/Jahr fällig, was mir auch nicht wenig erscheint, vor allem für eine Subdomain!! Dieses Schreiben haben wahrscheinlich viele Blogger bekommen. Ich hatte glaube ich flüchtig ein paar Tweets dazu mit Augen überflogen gehabt.
Ein kurzer Blick in die Top 10 der Google Suchtreffer mit „.co.de“ lässt erahnen, dass diese Thematik bereits grössere Runden unter den Bloggern gemacht hat. Es wird auch viel von der Abzocke gesprochen. Was soll ich dazu sagen? Ich kenne diese Firma nicht und anhand eines einfachen professionell gestalteten Schreibens lässt es sich kaum genau erkennen, dass da jemand einen über den Tisch ziehen will. Ein Rechtswanwalt muss her :). Falls jemand sich noch mehr Blogposts darüber durchlesen möchte, besucht diese Bloglinks und zwar:
Basicthinking-Blog mit ein paar Antworten seitens eines Rechtsanwaltes zu dieser Geschichte, sehr interessant
Visualblog.de nicht weniger kritisch darüber
Blogs-optimieren.de beschreibt die .co.de-Domains-Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln
Rostock-startUps.de reden Klartext, gefällt mir:)
P.S. schauen wir mal, wie weit es mit dieser Geschichte noch gehen wird..
- Was sagt ihr dazu?
- Auch einen solchen Brief bekommen?
by Alexander Liebrecht
Habe den Brief auch bekommen und wollte ihn eigentlich gleich wegwerfen, jetzt überlege ich mir, ob ich noch einen Eintrag darüber verfasse und ihn dann wegwerfe. Mal sehen, ob die Zeit es erlaubt. 🙂
Abzocke einfach nur.
Hallo Alex,
habe das schreiben heute auch im Briefkasten gehabt. Ich kann eigentlich nur dazu raten die Finger davon zu lassen. Diese dubiose Panikmache der co.de Firma ist nicht zu vergleichen mit der offiziellen Vergabe von .co.uk Domains. Im Prinzip ist es eine einfache Subdomain. Für de.vu oder 6x.to (oder wie die alle heissen) würde ja auch niemand zahlen wollen…
Gruß
Jonas
@Chriz,
auf jeden Fall hat man mit dem Brief und der Thematik einen neuen Blogpost :). Die Blogleser haben vielleicht dazu auch etwas zu sagen.
@Jonas,
Hi, ja und es sind wohl massenhaft Schreiben solcher Art den Bloggern ins Haus geflattert:). Für eine Subdomain einen Hunderter abzudrücken, geht ganz und gar nicht.
Basicthinking-Blog hatte eine Anfrage bei Denic gemacht und wartet derzeit auf die Antwort. Es wurden ja in jedem Schreiben Original-Adressen des Bloggers genutzt. Dafür mussten ja ein Haufen von Whois-Abfragen gemacht werden. Bei Denic ist es auch zu bewerkstelligen, daher die Anfrage seitens Basicthinking-Blogs dort.
@Blogsash – haha das stimmt. Ich hatte am Wochenende ja nicht vieles zu schreiben und da kommt mir sowas gerade richtig gut. Jedoch wollte ich gerade einen kleinen Artikel über etwas schreiben und daraus wurden 600 Wörter. Kaum zu glauben, dass ich so viel zusammenbekommen habe. 😀
Hey,
habe ich auch bekommen. Zuerst war ich noch erstaunt aber als der Satz „… wichtigsten Seiten im deutschen Markt betreiben…“ kam, war mir klar, neee nie und nimmer. 😀
Gruß
Jack
Naja ich habe den Brief auch bekommen und gleich zerrissen, was soll ich damit und wofür sollte es gut sein. Die Adressen kann man ja bei den meisten auch aus dem Impressum auslesen, da braucht man nicht unbedingt Whois-Abfragen starten, aber die Frage ist halt ob sich die Arbeit für die dort lohnt und ob sie das Geld, welches sie fürs Porto ausgegeben haben überhaupt wieder rein bekommen.
Lieben Gruß
Sven
Das Ding ist in bei mir die Rundablage P gewandert!
Falls es jemanden interessiert: http://www.heise.de/newsticker/meldung/de-Subdomains-Aerger-um-co-de-885546.html
Ansonsten Mund abwischen weitermachen.
Lustig, habe auch einen solchen Brief erhalten. Zumindest ist es schön dass eine meiner Seiten als „eine der wichtigsten auf dem deutschen Markt“ betitelt wird 😉
Wieder eine weitere Abzocke um ahnungslosen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Solche Spammer gehören richtig hart bestraft in meinen Augen. Leider unternimmt niemand in diesem Land etwas gegen solche Leute 🙁
Die verkaufen halt Ihre Domains zu einem hohen Preis – muss ja keiner kaufen. Jeder, der was kauft, muss sich über den Preis informieren. Sonst braucht er sich nicht beschweren, dass es zu teuer war. Das ist bei Domains nicht anders.
Hallo Alex,
das war ein Massen-Werbebrief und höchst wahrscheinlich mit den Daten über die WhoIs-Abfrage bei der DENIC eG.
Ich habe diesen Werbebrief auch bekommen, diesbezüglich den Geschäftsführer Martin Steinkamp der Websuche Search Technology GmbH & Co KG angemailt sowie ebenfalls einen Blogbeitrag verfasst (siehe „Dreister Werbebrief der Websuche Search Technology GmbH & Co. KG„).
Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Betroffene wegen der Verwendung ihrer Daten ebenfalls inf@co.de entsprechend mailen würden.
Beste Grüße
Dieter
@Chriz,
jetzt siehst du wie man auch inspirierende Blogthemen schon per Post nach Hause bekommen kann, hier Beispiel der .co.de-Brief :).
@Jack,
jepp und ich dachte auch, der Brief sei individuell verfasst worden, aber Fehlanzeige. Dabei handelt es sich wohl doch von einem Massenbriefversand.
@Sven,
alle Impressums einzeln auszulesen, war für diese Firma sicherlich ein Stück Arbeit. Das ist mehr als einleuchtend. Naja, schauen wir mal, wie sich das Ganze entwickelt und ob es noch in der deutschen Presse was darüber zu lesen gibt.
m.o.m,
Danke für den Linkverweis. Den Artikel habe ich mir gerade angetan und einen reinen informativen Wert hat dieser wohl. Ob jemand wirklich das Geld investieren möchte, steht ja demjenigen so oder so frei.
@Marcel,
als ich dieselben Zeilen im Brief von .co.de las, fühlte ich mich auch etwas geschmeichelt. Aber im Ernst war es ein Serienbrief, welcher wahrscheinlich Hundert anderen Blogs ebenfalls galt.
@Gilly,
jedenfalls geht der Plan nicht ganz auf! 99 Euronen für eine Subdomain, da fasse ich mich am Kopf. Die Firma wehrt sich aber gegen jede Kritik, so wie ich es auch aus dem hier in den Kommentaren verlinkten Artikel von Heise.de entnehmen konnte.
@Susann,
im Grunde genommen ist es nichts anderes als reine Werbung. Das stimmt schon und wenn jemand darauf reagiert, dann hat deren Werbekampagne schon mal etwas Erfolg.
Ob man soviel Geld für eine Subdomain springen lassen will, steht somit jedem frei.
@Dieter,
Hi, also der Geschäftsführer meinte zu Heise.de, dass die Daten nicht von der Denic stammen, sondern handausgelesen worden seien. Naja, wie dem auch sei wurden die Daten zu Massen gesammelt und dann verwendet.
Solange man nicht zu irgendwas gezwungen wird, soll mir dieser Werbebrief eigentlich egal sein. Aber du meintest es ja richtig ernst, als du den Geschäftsführer angeschrieben hast, was ich deinerseits verlinktem Artikel ersehen konnte.
Ich würde bei solchen Sachen in keinerlei rechtliche Streits geraten wollen, da habe ich genug andere Sorgen:).
Hi Alex,
einige Kommentatoren – insbesondere bei Basicthinking.de – meinen, dass die Anschrift ihres Werbebriefes Fehler oder Schreibweisen enthielten, die nur in der DENIC-Datenbank zu finden sind. Zudem ist die Firma Websuche Search Technology GmbH & Co KG auch Mitglied der DENIC. Und deren Geschäftsführer Martin Steinkamp ist der zweiterfolgreichste Domaingrabber für Kurzdomains mit drei Buchstaben (siehe geschaedigtengemeinschaft.com).
Bei der widerrechtlichen Verwendung meiner Daten hört für mich der Spaß auf, da mache ich schon mal Ärger. Das ist kein Kavaliersdelikt und da sage ich: Wehret den Anfängen.
Beste Grüße
Dieter
Diesen Herren habe ich meinerseits ein Angebot unterbreitet: http://weblog.hundeiker.de/item-1421.html
Lästig, solches Volk. Und unprofessionell- die Blogosphäre war ja schon mehr als einmal erbarmungslos.
@Dieter,
oh, das hatte ich in den Kommentaren von dem genannten Blog nicht herausgelesen. Aber wenn diese Firma in der Denic ist, sollte sie sich nicht an irgendwelche Bedingungen bei solchen und ähnlichen Aktionen wie dem Werbebriefeversand halten!?
Ich hoffe nur, dass kein Blogwebmaster die 99 Euro für sowas zahlen wird. Wünsche dir Erfolg, wenn du dagegen irgendwie vorgehen willst.
@Ulf,
habs bei dir gerade gelesen:). FRage mich nur, wohin uns Blogger und andere eventuelle Angeschriebene das Ganze bringt, wenn auch schon die Online-Presse davon berichtet.
@Alex
DENIC hat ein Statement gegenüber Basicthinking.de abgegeben, dass in meinen Augen nicht für die DENIC spricht (siehe hierzu den Blogbeitrag „Co.de: Denic weist Vorwurf der Daten-Herausgabe zurück“ bei basicthinking.de).
Sie gehen lediglich darauf ein, dass sie keine Daten herausgegeben haben.
Auf die den Umstand, dass anscheinend die Websuche Search Technology GmbH & Co KG auf unzulässige Weise DENIC-Daten für Werbezwecke missbrauchte, kein Wort!
@Dieter,
habe gerade gelesen. Das ist ja heftig und könnte sogar in einem Skandal ausarten, wenn ich das recht erkenne. Die Presse hat sich inzwischen auch an Denic gewandt und wenn das soweit ist, dann ist die Lage doch schon ernst.
Im schlimmsten Falle wird Websuche Search Technology auspacken müssen wie die Datensammlung zustandegekommen ist. Denic wird sich von allem distanzieren, was ja völlig klar ist :). Aber ich glaube Denic und letztendlich ist es der deutsche Domainregistrator. Ich lese zwar keine Zeitungen, aber irgendwo steht bestimmt schon was über diesen immer grösser werdenden Zwischenfall.
Hast du was in der Offline-Presse gesehen?
Hallo Alex,
da ich fast nur noch Online-Presse lese, ist es nicht verwunderlich, dass ich Offline noch nichts dazu gesehen habe.
Ich teile aber Deine Einschätzung, dass das sich zu einem Skandal ausweiten könnte. Genau genommen ist es schon ein Skandal. Es stellt sich nur noch die Frage, ob das Echo auch in die Offline-Medien springt und welche Konsequenzen das haben wird.
Beste Grüße
Dieter
PS: Eigentlich wäre das auch ein ideales Thema für Netzpolitik.org. 😉
@Dieter,
ich ja auch und das letzte Mal Bildzeitung und Co. in der Hand, keine Ahnung wann das war.
Wenn die ganzen Illustrierten und bekannte Zeitungen erstmal Blut geleckt haben, dürfte die genannte Firma mehr als ein Problem am Hals haben. Die Konsequenzen könnten für den Geschäftsführer den Posten kosten, aber lassen wir es mal laufen. Der Lauf der Dinge wird das schon regeln :).
Oh ja, Netzpolitik.org kann bei diesem Thema ganz gut mitmischen, wie ich es dort gerade erkennen durfte. Lese dieses Blog sonst nicht.
diesen shice habe ich auch bekommen, hoffentlich fällt da niemand drauf rein!
@Alex
Ich vermute, dass dem Geschäftsführer auch die Firma gehört oder er zumindest Mehrheitsinhaber ist. Dann kostet ihn das aber nicht den Job und wenn genug Angeschriebene auch noch auf den Werbebrief hereingefallen sein sollten bzw. hereinfallen sollten, dann verdient er daran sogar noch.
Ich lasse es übrigens nicht einfach laufen. Ich habe mal an Markus Beckedahl von netzpolitik.org gerade eine Mail geschickt. Würde mich sehr freuen, wenn er das Thema aufgreifen würde.
@Blogzicke,
ja, das wünsche wirklich niemandem, aber man kann als Unwissender nie vorsichtig genug sein:(.
@Dieter,
ah oki, in dem Falle des Besitzes der Firma sieht es schon wieder anders aus, da hast du wohl recht. Was meinst du wie viele Blogger dieses Schreiben bekommen haben? Schon mal irgendwo ein paar Zahlen dazu ersehen können?
Gut, dann sehen wir mal, ob der Markus sich der Thematik widmet und darüber eine Diskussion startet.
@Alex
Laut eigener Aussage von Herrn Martin Steinkamp (Geschäftsführer der Websuche Search Technology GmbH & Co. KG) bekam eine größere vierstellige Zahl von Unternehmen und Domaininhabern diesen Werbebrief (siehe heise-Artikel). Mal unterstellt, dass das stimmt, muss man aber auch noch bedenken, dass einige Unternehmen und Domaininhaber mehrere Domains haben und auch mehrere Werbebriefe bekommen haben. Eine fünfstellige Anzahl an Werbebriefe dürfte wohl realistisch sein.
Leider habe ich bei netzpolitik.org noch keinen entsprechenden Artikel finden können. Dafür bekam ich heute eine Copy & Paste-Antwort von der DENIC. Hierauf und meine Antwortmail gehe ich in meinem neuen Blogbeitrag „DENIC-Antwort bleibt hinter Erwartung zurück“ ein.
@Dieter,
eine 5-stellige Anzahl von Werbeschreiben ist doch schon immens und wenn dann noch jedes Blog, welches das bekommen hat, darüber bloggen würde, hätten wir eine gewaltige Resonanz bzgl. dieser Firma.
Ich komme mal gleich zu deinem Beitrag rüber :).
Hab den Brief auch bekommen und sofort inständig gehofft, dass das niemand ernst nimmt. Extrem dreistes Vorgehen!
.-= Henning´s last blog ..Fremdgebloggt =-.
Die Osnabrücker Firma „DomainProfi“ ist eine Abzockfirma von Martin Steinkamp. Sie „klauen“ ausgelaufene Domains und registrieren sie für 49 cent auf sich selbst, um sie dann für einige 1000 Euro wieder zu verkaufen oder den ehemaligen Inhabern auf erpresserische Weise anzudrehen.