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Der Einfluss der Technologie auf den Aktienmarkt

Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat die Welt, in der wir leben, verändert. Auch die Aktienmärkte haben sich den neuen technologischen Möglichkeiten angepasst.

Der Parketthandel wird zunehmend von elektronischen Handelssystemen verdrängt. Algorithmen sollen die Effizienz des Handels erhöhen und ermöglichen überhaupt erst neue Handelsformen, wie etwa den Hochfrequenzhandel. So ergeben sich aus dem Einsatz neuer Technologien neue Potentiale, aber auch neue Risiken. Auch elektronische Handelssysteme sind noch nicht vollkommen ausgereift, wie der Börsenkrach am „Schwarzen Montag“ 1987 zeigte.

Vorteile elektronischer Handelssysteme:

      01. Automatisierung

  1. Automatisierung von Auftragseingabe, -weiterleitung und Preisfindung

      02. Distanzüberwindung

  1. Erleichterter Zugang zu Börsen, auch über weite Entfernungen möglich

       03. Effizienz und Kosten

  1. Erhöht die Effizienz bei gleichzeitiger Senkung der Kosten

       04. Handelsüberwachung

  1. Systematische Überwachung des Handels durch die Handelsüberwachung

Von der Präsenzbörse zur Computerbörse

Die Präsenzbörse wie man sie aus Oliver Stone’s Filmklassiker „Wall Street“ (1987) kennt, stirbt aus. Der Parketthandel, wo hunderte Händler mit Zetteln in der Hand in der Handelszone stehen und sich gegenseitig Angebote zurufen, ist eine Seltenheit geworden. Heute übernehmen Computer die Koordination von Angebot und Nachfrage. Beispielsweise in Deutschland erfolgen über 95% des Aktienhandels über den elektronischen Handelsplatz Xetra. Bereits im Mai 2011 wurde der Parketthandel an der Frankfurter Börse komplett eingestellt. Präsenzbörsen verschwinden nach und nach und werden durch Computerbörsen ersetzt.

Computersysteme verarbeiten Informationen schneller und können innerhalb von Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen und handeln. So hat der Computer den erfahrenen Börsenhändler nach und nach ersetzt. Daten, die früher mühselig recherchiert werden mussten, erheben und verarbeiten die Computersysteme in wenigen Sekunden, wodurch der Handel vor allem an Geschwindigkeit gewonnen hat. 

Hochfrequenzhandel

Der Hochfrequenzhandel ist ein Produkt der Computerisierung der Börse. Intelligente Algorithmen befähigen Hochleistungsrechner in wenigen Mikrosekunden zu handeln. Sie reagieren auf kleinste Veränderungen am Markt und treffen dann aufgrund der Informationen Handelsentscheidungen.

Der Hochfrequenzhandel steht aber immer wieder in der Kritik. Insbesondere im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Krisen, wie der Finanzkrise 2009, zeigen sich auch die Risiken des computergestützten Handels. So haben sich im Zuge des Hochfrequenzhandels auch illegale Praktiken etabliert, die von Aufsichtsbehörden aufgrund der Geschwindigkeit und der schieren Menge nicht, oder nur sehr schwer, nachweisbar sind. Kritiker wie Dirk Müller (auch bekannt als Mr. Dax), gehen sogar soweit zu sagen, dass der Hochfrequenzhandel keinen Nutzen für die Realwirtschaft erbringt. Daher werden auch die Forderungen nach einem Verbot des Hochfrequenzhandels laut.

Finanzmarktstabilität

Computersysteme und Algorithmen sollen den Handel eigentlich sicherer und berechenbarer machen. Sie handeln nach klar messbaren Parametern, entscheiden nie emotional, und minimieren so das Risiko für die Händler. Am Schwarzen Montag (19.10.1987) beispielsweise führten die „Wenn-dann“ Algorithmen jedoch zu einem Crash. Auch im Zuge der Finanzkrise 2009 spielten die Algorithmen eine wichtige Rolle. So erhöhen die Algorithmen die Finanzmarktstabilität in der Regel, in Extremfällen, wie der Pleite der Lehman Brothers, können die Algorithmen aber auch einen rasanten Crash (Flash Crash) auslösen.

Insbesondere institutionelle Investoren, wie beispielsweise Pensionsfonds, nutzen Programme zum Kaufen und Verkaufen von Aktien. Dadurch kommt es immer wieder zu plötzlichen Käufen und Verkäufen von großen Mengen, aufgrund der Parameter, nach denen der Algorithmus arbeitet.  Das kann Händler in Panik versetzen, da die Gründe dieses Handels nicht offensichtlich sind.

Neue Technologien machen den Handel an der Börse effizienter. Die freie Verfügbarkeit von Informationen innerhalb von Sekundenbruchteilen habe die Arbeit der Händler nachhaltig verändert. Die Informationsbeschaffung, ehemals die Kernkompetenz eines jeden Aktienhändlers, hat an Bedeutung verloren. Elektronische Handelssysteme beschaffen und verarbeiten die Informationen ohne menschliches Zutun.  Das steigert die Effizienz erhöht aber gleichzeitig auch das Risiko für plötzliche Kurseinbrüche.

 

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