Wie Streaming Dienste unseren Alltag verändern

Hallo lieber Leser,

Tick-tick-tick, die Zeit rennt dahin! Was gestern noch ganz normaler Alltag war, ist heute schon fast wieder vergessen. Denken wir doch einmal an die glänzenden schwarzen Vinylplatten vergangener Tage, ersetzt durch silberglänzende CDs, die inzwischen auch bereits wieder wie Auslaufmodelle erscheinen. Streaming-Dienste befinden sich deutlich auf dem Vormarsch, sie verändern unsere Art, Musik zu hören, Filme zu schauen und Sportevents zu genießen – und haben noch viel mehr Potenzial, Einfluss auf unseren Medienkonsum zu nehmen.

Heute haben wir uns von der zeitlichen Fixierung gelöst

Wer erinnert sich noch an die alten Zeiten, als Spielfilmfreunde nach Feierabend erwartungsvoll auf die Uhr blickten? Direkt im Anschluss an die Nachrichten, um genau 20:15 Uhr, sollte der Lieblingsfilm über die Mattscheibe flimmern! Ganz früher waren nicht einmal Werbeunterbrechungen bekannt, aber Wartezeiten, die gab es ganz alternativlos. Heute haben wir uns nicht nur von der zeitlichen Fixierung gelöst, sondern können auch problemlos das Wohnzimmersofa verlassen. Sogar im Bus, auf der Parkbank oder – für ganz Schmerzfreie! – auf der Toilette bleibt die »Flimmerkiste« fest mit uns verbunden, denn sie hat sich auf ein vergleichsweise winziges Display reduziert. Der Film lässt sich zwischendurch stoppen, wenn nötig sogar tagelang, um ihn später nahtlos fortzusetzen. Und wenn wir bei einer Szene nicht richtig aufgepasst haben, spulen wir kurz mal zurück, um den Inhalt noch einmal zu sehen.

Das Leben hat sich in dieser Hinsicht stark vereinfacht

Abendliche Verabredungen zum gemeinsamen Filmgenuss gibt es zwar noch immer, doch die Frage: »Wer holt den Film aus der Videothek?« ist längst überholt. Film abholen, zurückspulen, wieder hinbringen, sonst Strafgebühr? Vergiss es! Das Leben hat sich in dieser Hinsicht stark vereinfacht – und auch deutlich verbilligt. Denn was früher ein einziger Film inklusive Hin- und Rückfahrt kostete, das macht heute, je nach Angebot, die Flatrate eines Monats aus, und die Versuchung, in der Videothek kurz noch nach einer Tüte Popcorn zu greifen, entfällt auch. Jeder dritte Streaming-Nutzer hatte sich bereits 2014 mindestens teilweise vom klassischen, »linearen« Fernsehen abgewandt, und dieser Trend setzt sich fort.

 

Auch Sportfans müssen nicht mehr auf die festen Sendezeiten der einschlägigen TV-Shows warten oder auf die Nachrichten lauern, um ein paar kurze Filmsequenzen aus prominenten Turnieren zu erhaschen. Sogar Nischensportarten, die meist noch immer ein Schattendasein im regulären Fernsehprogramm fristen, lassen sich im Streaming stundenlang live verfolgen und archivierte Videos liefern zusätzliches Bildmaterial. Ein gutes Beispiel hierfür wäre das Pokerspiel, das vielleicht gerade wegen der ansprechenden Präsentation im Internet zum echten Trendsport avancierte: Eine Poker TV App ermöglicht es bereits seit einiger Zeit, bei den großen Events jederzeit live dabei zu sein oder sich die wichtigsten Szenen nach Feierabend zu Gemüte zu führen.

Grenzenlose Playlists auf Smartphone oder Tablet

Und wie steht es mit der Musik? Die umfangreiche CD-Sammlung darf ruhig weiter im Regal lagern, doch eine Ergänzung mit neuen Silberscheiben ist nicht mehr unbedingt nötig. Statt die Lieblingslieder einer einzigen CD auf dem CD-Player einzuprogrammieren, lassen sich per Streaming Dienst grenzenlose Playlists auf Smartphone oder Tablet erstellen – und die Musik muss für keine Sekunde stoppen, wenn wir das Haus verlassen. Die monatliche Abo-Gebühr kostet oft weniger als eine CD, Gratisdienste finanzieren sich über Werbung. Allerdings gehen die einzelnen Musikstücke nicht in den Besitz des Users über, sie sind nur für kurze Zeit gemietet. Streaming Daten gehören stets dem entsprechenden Anbieter, der Zuschauer oder Hörer darf sie nicht speichern oder verleihen. In diesem Sinne hatte die althergebrachte Platten-Kollektion doch wirklich etwas Gutes: Die alten Scheiben befinden sich fest in unserem Besitz, manche von ihnen sind sogar im Wert horrend gestiegen, sodass sich heute ein kleines Vermögen damit machen lässt.

 

Die Marktführer im Segment der Musik-Streaming-Dienste bieten inzwischen eine zweistellige Millionenzahl an Titel zur Auswahl an. Kein Mensch kann sich so viele CDs ins Haus holen – es ist nicht einmal möglich, sämtliche Musikstücke in einem 100-jährigen Menschenleben zu hören. Recht ähnlich verhält es sich mit den Spielfilmen und Serien der Video-Anbieter: Für manchen User bedeutet das die sprichwörtliche Qual der Wahl, doch die meisten Film- und Musikfreaks sehen diese enorme Vielfalt als ihr persönliches Schlaraffenland!

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