In fortgeschrittenem Alter noch in den eigenen vier Wänden zu wohnen, ist grundsätzlich auch dann möglich, wenn der Alltag nicht mehr vollständig allein bewältigt werden kann. Schließlich stehen viele Hilfsangebote für Alltagstätigkeiten und den Haushalt zur Verfügung, welche den pflege- und betreuungsbedürftigen Personen die Möglichkeit bieten, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben.
Beispielsweise sorgt ein Hausnotrufsystem, mit denen im Notfall stets schnelle Hilfe gerufen werden kann, für eine erhöhte Sicherheit. Welche unterstützenden Maßnahmen daneben ergriffen werden können, um eine möglichst große Selbstbestimmtheit der Pflegebedürftigen aufrecht zu erhalten und was Angehörige dabei beachten sollten, erklärt der folgende Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Die Voraussetzungen für das Wohnen zuhause im Alter
Viele Menschen im fortgeschrittenen Alter finden sich auch mit ungünstigen Bedingungen, wie beispielsweise engen Bädern, steilen Treppen und schmalen Türen ab, um möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können.
Doch auch, wenn der mangelnde Komfort grundsätzlich hingenommen wird, ist es wesentlich empfehlenswerter, bereits frühzeitig aktiv zu werden. So sind in der Regel Maßnahmen zur Wohnraumanpassung erforderlich, um den Alltag im Alter so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten.
Diese Faktoren sollten die Angehörigen bedenken
Das Projekt, im Alter Zuhause wohnen zu bleiben, sollten die Angehörigen idealerweise gemeinsam mit der betroffenen Person angehen. In einem gemeinsamen Gespräch mit allen Beteiligten sind so die zentralen Aspekte zu klären. Zu diesen zählen:
- Eine eventuelle Anpassung des Wohnraumes
- Die Finanzierung der nötigen Umbaumaßnahmen
- Die Bewältigung des Alltags
- Die benötigte Unterstützung bei der Pflege
- Der Betreuungsumfang und gemeinsame Aktivitäten
Möglichkeiten für die altersgerechte Anpassung des Wohnraums
Einige Wohnungen können vollkommen barrierefrei gestaltet werden, um das Leben im Alter möglichst einfach und annehmlich zu gestalten. Abhängig von den individuellen Bedingungen und Gegebenheiten, kann jedoch auch eine barrierearme Gestaltung der Wohnräume bereits ausreichen.
Falls beispielsweise steile Treppen in der Wohnung zu überwinden sind, kann sich der Einbau eines Treppenlifts als äußerst hilfreich erweisen. Auch auf Anpassungen im Badezimmer, wie zum Beispiel eine barrierefreie Dusche, kann in vielen Fällen im Alter nicht verzichtet werden.
Die richtigen Bedingungen für das Wohnen daheim im Alter
Falls in dem individuellen Fall keine Notwendigkeit besteht, die Wohnräume vollkommen barrierefrei zu gestalten, geht es in erster Linie darum, einen größeren Bewegungsspielraum zu schaffen und unnötige Stolperfallen, wie beispielsweise Türschwellen, zu eliminieren. Schließlich kann ein Sturz im Alter bereits großen Schaden anrichten.
Oft sind bereits überschaubare Veränderungen ausreichend, wie beispielsweise der Einsatz von praktischen Hilfsmitteln oder eine neue Möblierung, um eine maßgebliche Erleichterung des Alltags für den Senior herbeizuführen.
Hilfreiche Möglichkeiten für Förderung und Finanzierung
Der altersgerechte Umbau einer Wohnung geht natürlich stets mit nicht zu vernachlässigenden Kosten einher. Von diesen sollte sich jedoch niemand abschrecken lassen, da vielfältige Fördermittel zur Verfügung stehen, die bereits eine immense finanzielle Entlastung darstellen können.
Im Rahmen des Programms „Altersgerecht umbauen“ fördert die KfW-Förderbank beispielsweise viele Modernisierungsmaßnahmen, die für Barrierefreiheit und einen gesteigerten Wohnkomfort sorgen. Für Senioren werden außerdem Investitionszuschüsse und zinsgünstige Kredite gewährt, wenn diese die Entscheidung treffen, weiterhin in ihrem gewohnten Zuhause zu leben.
Daneben werden ebenfalls individuelle Fördermöglichkeiten von vielen Gemeinden und Bundesländern für altersgerechte Sanierungen angeboten. Auch die Pflegekasse unterstützt in einer Vielzahl von Bereichen, falls ein Pflegegrad des Betroffenen vorliegt.
Vielfältige Möglichkeiten für das altersgerechte Leben in vertrauter Umgebung
Diese Ausführungen zeigen, dass vielfältige Möglichkeiten bestehen, um auch in fortgeschrittenem Alter die gewohnte Umgebung nicht verlassen zu müssen. Welche Maßnahmen dabei tatsächlich sinnvoll sind, hängt natürlich stets von dem individuellen Menschen und den Ausgangsbedingungen ab.
Mithilfe einer frühzeitigen Planung und der Unterstützung der Angehörigen, kann der Wunsch, in der eigenen Wohnung leben zu bleiben, jedoch in der Regel stets erfüllt werden. Das wichtigste ist dabei, dass die Wünsche und individuellen Anforderungen des Seniors dabei stets berücksichtigt werden.