Das Thema Nachhaltigkeit steht in nahezu allen Bereichen weit oben auf der Agenda. Angefacht von politischen Diskussionen und Umweltaktivisten setzt nach und nach ein Umdenken ein. Jeder kann generell seinen Beitrag dazu leisten. Recycling, ein bewusster Umgang mit den Ressourcen oder Stromsparen – all das ist auch bei der täglichen Arbeit im Büro durchaus möglich. Im Folgenden nun einige Tipps, mit denen Arbeitgeber und Mitarbeiter gleichermaßen ein nachhaltiges Büro im Sinne der Umwelt erschaffen können.
Inhaltsverzeichnis
1. Die Fahrt zum Büro
Nachhaltigkeit beginnt bereits mit dem täglichen Arbeitsweg. Millionen Arbeitnehmer fahren jeden Tag mit dem eigenen Pkw ins Büro – zumeist aus reiner Bequemlichkeit. Klar, wenn die Arbeitsstelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur schwer erreichbar ist, gibt es keine adäquate Option. Doch vielfach sind der ÖPNV, Fahrgemeinschaften oder das Fahrrad durchaus geeignete Lösungen. So lassen sich jede Menge CO2 Emissionen vermeiden und die Umweltbelastung wird reduziert. Arbeitgeber sollten zudem darüber nachdenken, Ihren Mitarbeitern einen Home-Office-Tag in der Woche zu gestatten – so entfällt der Anfahrtsweg vollständig.
2. Erst denken – dann drucken
Dieser Grundsatz ist seit Jahren in jedem Büro allgegenwärtig. Bei jedem Druckvorgang werden schädliche Stoffe freigesetzt, jede Menge kostbares Papier vergeudet – von teuren Druckerpatronen oder Tonerfüllungen ganz zu schweigen. Sicherlich, das Ausdrucken mancher Dokumente ist einfach unabdingbar. Doch vielfach ist dieses eben nicht erforderlich. Es ist oftmals völlig ausreichend, einen Großteil der PDF-Formate nur zu lesen und möglicherweise wichtige Details als Notiz aufzuschreiben. Möglich ist das Lesen sowohl auf dem PC als auch auf dem Tablet. Wer dennoch unbedingt die Nachrichten in Papierform in Händen halten möchte, sollte zumindest hier ökologisch vorgehen. Zumeist lassen sich vier Seiten der Mitteilungen auf eine Seite Papier komprimieren. Natürlich auf umweltfreundlichem Recycling Papier. Dieses bereitet keine großen Umstände, leistet jedoch einen wichtigen Beitrag für eine bessere Umwelt. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang ebenfalls, die Anzahl an Druckern zu reduzieren. Ein Drucker für 50 Mitarbeiter sollte prinzipiell ausreichen. Auch wenn sich die Kollegen in diesem Zusammenhang beschweren sollten, gibt es ein schlagkräftiges Argument pro Reduzierung: Die Schadstoffe, die beim Drucken entstehen, wie beispielsweise Feinstaub, sind nachweislich gesundheitsschädlich.
3. Grüne Energie für das Büro
Sicherlich, grüner Strom ist zumeist deutlich teurer als herkömmliche Stromtarife. Der Grund: Grüne Energiequellen müssen vielfach noch erschlossen werden – während konventionelle Netze bereits vorhanden sind und daher günstiger angeboten werden können. Viele Lokale Stromanbieter kooperieren mit den Unternehmen und bieten für den Büroalltag oftmals günstige Optionen an, damit die grüne Energie auch dort Einzug halten kann und die Umwelt geschont wird.
4. Neues Beleuchtungskonzept überdenken
Oft flimmern in den Fluren und Büroräumen noch die alten Leuchtstoffröhren. Insbesondere in alten Gebäuden und Trakten findet man diese Leuchtmittel noch immer. Diese wirken nicht nur unansehnlich und strahlen ein kaltes Licht ab, sondern benötigen unnötig viel elektrische Energie. Daher sollte das Beleuchtungskonzept neu gestaltet werden und energieeffiziente LED-Leuchtmittel eingesetzt werden. Auch mit dem Einbau von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern lassen sich Kosten einsparen und somit die Emission verringern. Rund 40 Prozent des Stromverbrauchs geht im Übrigen auf künstliche Beleuchtung zurück. Leider vielfach dort, wo es nicht erforderlich ist, wie beispielhaft in Toiletten oder in Archiven im Keller.
5. PC einfach abschalten
Zwar verbraucht ein PC nach dem Runterfahren nur noch 50 Prozent der üblichen Energie. Doch auch der restliche Anteil ist noch deutlich zu hoch. Wer seinen Arbeitsplatz verlässt, sollte seinen Rechner sowie andere Arbeitsgeräte einfach vollständig vom Strom nehmen. Eine Steckdosenleiste mit entsprechender Abschaltfunktion ist hier eine simple Lösung.
6. Müll vermeiden – richtig einkaufen
Kaffee gehört zum Büroalltag einfach dazu. Doch auch wenn es mittlerweile umweltfreundliche und recycelbare Kaffeekapseln gibt, so ist eine moderne und energieeffiziente Kaffeemaschine ohne Kunststoff- oder Alukapseln immer noch weitaus weniger schädlich für das Öko-System. Auch beim Kauf des Kaffees sollte auf Nachhaltigkeit geachtet werden und Anbieter auswählen, die fair gehandelte und entsprechend zertifizierte Produkte vertreiben. Auch das Trennen von Müll sowie umweltfreundliche Seifen oder Reinigungsmittel helfen, die Belastung deutlich zu minimieren.
7. Auf nachhaltigen Konsum achten
Es muss nicht immer Mineralwasser aus Plasktikflaschen sein. Auch Leistungswasser erfüllt den gleichen Zweck, ohne dass man sich um Gedanken hinsichtlich der Entsorgung des Kunststoffmülls machen muss. Gleiches gilt auch für den Genuss anderer Getränke – Verzicht auf Plastikbecher und Tassen oder Gläser verwenden. Auch falsch bedrucktes Papier gehört nicht sofort ins Altpapier, sondern kann gut als Notiz- und Schmierzettel genutzt werden.
8. Wasser sparen
Hände waschen, Toilette spülen, Wasser für den Kaffee – jeden Tag im Büro fließen hunderte von Litern Wasser durch die Leitungen. Zwar geht es ohne das kostbare Nass auch nicht, dennoch gibt es probate Lösungen, um die unnötigen Mengen zu begrenzen. Ein Durchflussbegrenzer ist kostengünstig und im Handumdrehen an den Wasserhahn geschraubt. Ohne das man es eigentlich bemerkt reduziert sich der Verbrauch pro Minute von rund 10 Litern auf die Hälfte. Auch optisch machen die Begrenzer vielfach eine gute Figur und sind in unterschiedlichen Designs erhältlich. Auch das eigene Firmen-Logo lässt sich problemlos aufbringen, sodass, neben dem Umweltaspekt, zudem ein gleichermaßen sinnvoller und wirksamer Werbeartikel die ökologische Sichtweise des Unternehmens zum Ausdruck bringt.
9. Büros reduzieren oder zusammenlegen
Durch die Möglichkeit von Home-Office lässt sich die Anzahl von Büros reduzieren, sodass umfangreiche Betriebskosten und jedem Menge Energie eingespart werden können. Nachhaltig ist es darüber hinaus, Büros zusammenzulegen. Durch dieses Co-Working sind Teams in der Lage, spezielle Aufgabenbereich eindeutig effizienter zu bewältigen. Ferner sinken dadurch Strom- und Wärmeverbrauch, sodass durch die Maßnahme auch die Umwelt in geringerem Ausmaß belastet wird.
10. Augen auf bei der Anschaffung von Büromaterialien
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist beispielhaft auch die nachhaltige Beschaffung vom Bürobedarf dank E-Procurement. Auf diesem Weg lassen sich unkompliziert umweltfreundliche Büromaterialien beschaffen, die mit Zertifikaten wie dem „Blauen Engel“, „PEFC“, „FSC“ oder dem EU Ecolabel versehen sind. Daneben bestehen aus ökologischer Sicht weitere Optionen seitens der Anbieter, beispielsweise die Rücknahme, der Austausch, die Entsorgung sowie das Recyceln vieler Produktgruppen. Zu den bevorzugten Artikeln, bei denen der Fokus auf die Umwelt zu richten ist und die bei der täglich wiederkehrenden Arbeit im Büro verwendet werden zählen unter anderem:
- All-in-One Geräte, die zugleich drucken, scannen und kopieren
- Standardmäßig doppelseitiges Drucken von Einzelexemplaren
- Recycling Papier zum Druck und Kopieren
- Wieder verwendbare Toner und Druckerpatronen
- Briefumschläge ohne Plastikfenster
- Nachfüllbare Stifte statt Einweg Kugelschreiber
- Stoffhandtücher statt Papierhandtücher
Zudem sind Großbestellungen nachweislich nachhaltiger als Einzelbestellungen.
Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten den Alltag im Büro nachhaltig zu gestalten.
Wenn ihr selber noch Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Büro geben dann dann schreibt diese einfach als Kommentar.
Viele Grüße
Lothar