Selbstständig machen mit einem Schlüsseldienst

Viele Menschen streben auch im beruflichen Alltag nach Unabhängigkeit und denken über eine Selbstständigkeit nach. Es ist durchaus vorteilhaft, sich als eigener Arbeitgeber zu präsentieren und möglicherweise auch gemeinsam mit angestellten Mitarbeitern seiner Tätigkeit nachzugehen. Die Gründung eines eigenen Schlüsseldienstes bietet hier umfangreiche Möglichkeiten, autark zu arbeiten und gleichzeitig vielen Menschen bestmögliche Hilfen zukommen zu lassen. Vor allem in Großstädten bietet die Aufgabe durchaus attraktive Verdienstmöglichkeiten. Doch bevor man den Schritt in die Selbstständigkeit wagen sollte, gilt es einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Nur mit einer durchdachten und geplanten Vorgehensweise wird das Unterfangen selbstständig als Schlüsseldienst auch erfolgreich verlaufen.

Selbstständig als Schlüsseldienst – eine gründliche Planung ist essenziell

Bevor der erste Einsatz als selbstständiger Schlüsseldienst, sollte man sich über die gesetzlichen Regelungen und anderweitige, unabdingbare Fakten informieren. So gibt es für Existenzgründer zum Beispiel eine finanzielle Unterstützung vom Staat und andere Starthilfen. Dadurch lässt sich bereits im Vorfeld einiges an Eigenkapital einsparen. Ein wichtiges Kriterium stellen auch Renten,- Kranken, – und Pflegeversicherung dar. Selbstständige müssen für die Beiträge für die Pflichtabsicherung selbst aufkommen. Diese sowie weitere Anschaffungen für ein Dienstfahrzeug und das benötigte Equipment können im Rahmen der Steuererklärung steuerlich geltend gemacht werden. Weitere Informationen dazu vermitteln Steuerberater sowie die Agentur für Arbeit.

Welche Ausbildung ist für einen selbstständigen Schlüsseldienst erforderlich?

Eine klassische Ausbildung als Schlüsseldienst ist nicht erforderlich und auch eine Prüfung, beispielsweise vor der Industrie-und Handelskammer (IHK) muss nicht abgelegt werden. Allerdings gibt es entsprechende Seminare und Fortbildungen, um beispielsweise Fachwissen in puncto Sicherheitstechnik zu erlernen. Wer ein gewisses handwerkliches Geschick, beispielhaft aus der vorherigen Tätigkeit als Schlosser oder Mechaniker, mit sich bringt, verfügt schon einmal gute Voraussetzungen.

Welche Dokumente werden benötigt?

Die Gewerbeordnung (§ 38) sieht in Schlüsseldiensten ein „überwachungswürdiges Unternehmen“. Dieses ist durchaus verständlich, schließlich bewegen sich die Dienstleister oft in der Privatsphäre ihrer Kunden, die letztlich auf die Seriosität vertrauen. Daher muss der Selbstständige ein aktuelles amtliches Führungszeugnis beibringen, das via Online oder bei dem örtlichen Ordnungsamt beantragt werden kann. Darüber hinaus ist ein Gewerbe anzumelden.

Startkapital als Basis für die Selbstständigkeit als Schlüsseldienst

Wer sich als Schlüsseldienst selbstständig machen möchte, benötigt für eine professionelle Arbeit auch das nötige Equipment. Die Kosten dafür sollten in jedem Fall bereits sorgfältig berechnet werden, damit es im Nachhinein kein böses Erwachen geben wird. Unabdingbar ist zunächst ein Fahrzeug, mit dem der Jung-Unternehmer mobil ist und schnellstmöglich seine neuen Kunden erreichen kann. Es muss zwar keine Nobelkarosse sein, dennoch sollten hier mindestens 1.000 bis 1.500 Euro eingeplant werden. Darüber hinaus sind weitere Ausgaben einzuplanen:

  • Spezialwerkzeug zur Türöffnung (als Basis- oder Vollversion möglich)
  • Maschinen zur Vervielfältigung (zum Nachmachen) von Schlüsseln
  • Kosten für mögliche Mitarbeiter
  • Kosten für Werbung/Inserate

Insgesamt beläuft sich das Startkapital, das idealerweise Großteils schon vorhanden sein sollte, auf 5.000 bis 6.000 Euro. Sofern eigene finanzielle Mittel nicht ausreichen, vergeben einige Banken zinsgünstige Gründungsdarlehen, die durch vergleichsweise geringe monatliche Raten bedient werden können.

Welche Dienstleistungen erbringen Schlüsseldienste?

Das Angebot an unterschiedlichen Dienstleistungen ist durchaus umfangreich und beschränkt sich nicht nur auf das Öffnen von Türen. Eine eigene Werkstatt mit einem offiziellen Firmensitz generiert nicht nur lukrative Einnahmen, beispielhaft durch die Anfertigung von Zweit- oder Drittschlüsseln, sondern schafft zugleich Vertrauen. Zum Service-Paket zählt auch ein 24-Stunden-Notdienst, denn auch nachts werden die Dienste eines Schlüsseldienstes oftmals benötigt. Dieses zählt im Übrigen zu den wichtigsten Einnahmequellen, da entsprechende Nacht- und Feiertagszuschläge erhoben werden dürfen. Ein wichtiger Aspekt sind auch Einbruchschutz-Sicherheitsberatungen. Dabei werden den Kunden bedarfsgerechte Lösungen zum Schutz ihres Hauses gegen Einbruchsdiebstahl aufgezeigt. Es ist also durchaus sinnvoll, dass selbstständige Schlüsseldienste auch in diesem Segment über das entsprechende Know-How verfügen.

Werbung in eigener Sache

Geeignete Marketingstrategien sind auch in dieser Branche unerlässlich. Dazu zählen beispielsweise

  • Erstellen einer eigenen Website
  • Anzeigen in den lokalen Tageszeitungen schalten
  • Eintrag ins Branchenverzeichnis
  • Flyer in stark frequentierten Geschäften auslegen
  • Werbegeschenke (Caps, Shirts, etc.) mit dem eigenen Firmenlogo verteilen

Essenziell ist es, dass sich die Werbung von den Mittbewerbern deutlich abhebt. Auch Transparenz ist entscheidend, beispielhaft durch Darlegung sämtlicher Kosten. Die telefonische sowie die Online-Erreichbarkeit muss immer präsent und gut lesbar sein.

Fazit

Lukrative Verdienstmöglichkeiten sowie ein eigenständiges Arbeiten sind wichtige Aspekte für die Selbstständigkeit mit einem Schlüsseldienst. Die vielschichtigen Aufgabenbereiche sowie der Nothilfegedanke sind für viele, die diesen Weg beschreiten möchten, weitere Kriterien, die sie in diesem Entschluss bestärken. Damit die Entscheidung nicht schon frühzeitig bereut werden muss, sind allerdings eine intensive Planung sowie das Erfüllen diverser Voraussetzungen unabdingbar.

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