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Erfolgreicher Webseiten-Relaunch mit den richtigen Weiterleitungen

Auch digitale Produkte haben ein Verfallsdatum. Sie sind technisch überholt, inhaltlich oder von der Struktur her nicht mehr auf dem neuesten Stand, und auch das Design kommt in die Jahre. Mit einem Relaunch lässt sich die Seite neu beleben und viele Webseitenbetreiber nutzen diese Gelegenheit um umfassende Neuerungen umzusetzen:

  • Gestalterische Veränderungen/neues Design
  • Neukonzeption der Inhalte
  • Neugestaltung der Navigation
  • Wechsel zu einem CMS (Content-Management-System)
  • Neugestaltung auf Basis responsive Design
  • Einbindung neuer Elemente

Eine so umfassende Renovierung birgt aber auch die Gefahr einer Fehlerhäufung, weil gleichzeitig an verschiedenen Einstellungen geschraubt wird und Seiten oder Verzeichnisse verschwinden, zusammengefasst werden oder eine neue URL erhalten. Die Folge davon ist nicht selten, dass die Besucherzahlen aus der organischen Google-Suche nach dem Relaunch in den Keller gehen, weil Such-Bots die Inhalte schlichtweg nicht mehr finden.

SEO ist ein fester Bestandteil des Relaunch-Prozesses

Eine gute Suchmaschinenoptimierung lässt sich nachträglich schwerer realisieren, denn SEO ist keine einmalige Sache, sondern ein ständiger Prozess. Bei einem geplanten Relaunch sollte die Suchmaschinenoptimierung daher als Kernaufgabe gesehen werden.

Eine umfangreiche Keywordanalyse, die Optimierung von Inhalten, aber auch der technische SEO Teil sollte genügend Aufmerksamkeit erhalten. Das Ziel jedes Neustarts ist schliesslich immer auch eine gute Auffindbarkeit der Seiten. Nicht nur Nutzer sollen die Seiten und Inhalte schnell finden, sondern auch die Suchmaschinen sollen nach dem Neustart Content vorfinden, der sämtliche Ranking Faktoren erfüllt und so relevante Besucher auf deine Seite bringt.

Warum sind Weiterleitungen wichtig?

Im Zuge eines Webseiten-Relaunches, bei dem Verzeichnisse geändert werden und sich die Navigation und damit die dazugehörigen URLs verändern, sind Nutzer und Suchmaschinen nach dem Neustart der Seite irritiert. Sie kennen nur die alten URL-Strukturen und durch die Anpassung sind die dazugehörigen Inhalte nicht mehr auffindbar, was sich meist schnell negativ in der Ranking-Position niederschlägt. Vermeiden lässt sich diese Irritation durch das Einrichten von Weiterleitungen.

Beispiel: Ein Onlineshop hat bisher auf sprechende URLs verzichtet und folgende URL war in der Adresszeile zu sehen:

www.shop.de/produkte?p=1&sID-Tag=damenjacken

Im Rahmen des Relaunches sollen logische und suchmaschinenfreundliche URLs gesetzt werden:

www.shop.de/damen-jacken/

In einem Relaunch Prozess erhalten vermutlich mehrere Seiten und Verzeichnisse neue URLs und daher gilt es, alle sich verändernden URLs zu vermerken und auch die Verzeichnisse und Seiten zu identifizieren, die nach dem Neustart gelöscht oder verändert werden. Um sicherzugehen, dass alte URLs und Verzeichnisse weiterhin aufrufbar sind, müssen sogenannte 301 Weiterleitungen gesetzt werden. Ansonsten kommt es zu 404 Fehlermeldungen, der User kann die Seite dann nicht mehr direkt aufrufen.

Hilfsmittel zu Identifikation der URLs

1. HTML-Sitemap erstellen

Eine HTML-Sitemap von der alten Webseite zeigt den vollständigen Überblick über die vorhandenen Seiten-URLs. Erstellen lässt sich diese Übersicht beispielsweise über einen Online-Generator.

2. Mit Google Analytics die URLs mit den meisten Besuchern filtern

Über Google Analytics lassen sich die URLs und Landingpages finden, die über die organische Suche die meisten Besucher generieren. Die wichtigsten Seiten sollten unbedingt auf die jeweils neue URL weitergeleitet werden, ansonsten ist mit grösseren Traffic-Einbußen zu rechnen.

3. URLs mit den meisten Aufrufen finden

Über die Google Search Console lassen sich die Seiten mit den meisten Aufrufen finden. In der Suchanalyse kann gezielt nach URLs mit vielen Klicks gefiltert werden. Die Daten lassen sich per Download einfach exportieren.

4. Professionelle SEO Tools

Es gibt Programme, mit denen sich in wenigen Sekunden auflisten lässt, welche URLs auf den eigenen Seiten besonders gut bei Google ranken und damit über besonders viele Backlinks verfügen. Sistrix zeigt dir die am häufigsten verlinkten Seiten an, mit der entsprechenden Status Meldung. Nach einem Relaunch und damit verbundenen URL Änderungen, zeigt dir das System die URLs an, die aktuell eine 404 Fehlermeldung verursachen und somit dringend weitergeleitet werden sollten. Damit lässt sich die Suche nach den wichtigsten Seiten und Verzeichnissen deutlich verkürzen.

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Nur bei einer 301 Status Meldung weiss Google, dass es sich um eine permanente Anweisung handelt und die URL sich dauerhaft geändert hat. Der User wird beim Eingeben oder Klick auf eine alte URL automatisch auf die neue URL weitergeleitet.

Veränderte und gelöschte URLs möglichst sinnvoll weiterleiten

Alle URLs, die sich aufgrund von Neuerungen in der Navigation oder durch den Einsatz sprechender Links verändern oder wegfallen, müssen ein Pendant erhalten, unter dem Nutzer und Suchmaschinen die Inhalte wiederfinden können. Vor allem um den positiven Effekt von vorhandenen Backlinks beizubehalten, sollten Seiten auf möglichst inhaltlich passende neue Seite umgeleitet werden.

Das heisst, eine Seite (URL) mit Inhalten zum Thema „Windenergie“, sollte möglichst auf die neue Seite (URL) weitergeleitet werden, auf der das Thema „Windenergie“ nach dem Relaunch zu finden ist. Bei gelöschten Seiten sollte die Rückmeldung 410 (gone) erfolgen oder wenigstens der Statuscode 404 (not found) erscheinen. Verlinkte Seiten, die gelöscht wurden, könnte man zumindest auf die Startseite weiterleiten, um die jeweiligen Backlinks nicht ganz zu verlieren.

Domainnamen weiterleiten

Häufig sichern sich Webseitenbetreiber den eigenen Markennamen unter verschiedenen Schreibweisen (e.g. mit und ohne Bindestrich). Diese Domains sollten keinesfalls als Kopie der Originalseite aufrufbar sein (Stichwort: Doppelte Inhalte!). Jede dieser Domains sollte mit einer 301-Weiterleitung zur gewählten Hauptdomain verweisen.

Weiterleitungen und wichtige Parameter nach dem Relaunch kontrollieren

Um sicherzustellen, dass alle Weiterleitungen und andere wichtige Parameter wie gewünscht arbeiten, sollten diese Punkte nach dem erfolgreichen Relaunch kontrolliert werden.

1. Neue HTML-Sitemap erstellen

Die neue HTML-Sitemap lässt sich nicht nur in der Google Search Console hochladen, sondern es gibt zusätzlich die Funktion «Crawling – Abruf wie durch Google», mit der du die Indexierung deiner Seiten aktiv voranbringen kannst. So landet die neue Version der Webseite schneller im Index und wird von den Nutzern auch schneller gefunden.

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2. Den Statuscode von weitergeleiteten Seiten überprüfen

Mit dem Browser-Plugin «Redirect Path» von Ayima in Chrome lässt sich überprüfen, ob der Statuscode 301 (Weiterleitung) vom Webserver ausgegeben wird. Ein gutes gratis Tool ist auch Screaming Frog.

3. Mit Google Analytics sollte mehrere Wochen lang immer wieder überprüft werden, ob die Besucherzahlen über die organische Suche sich verändern oder es starke Einbrüche bei den Zugriffen gibt.

4. Die wichtigen Seiten auf Indexierbarkeit prüfen

Eventuell wurden im Relaunch-Prozess wichtige Seiten für Google und andere Suchmaschinen gesperrt. Mit dem Browser-Plugin «SeeRobots» lassen sich diese Seiten finden.

 

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