Das Internet, Web 2.0 und die Möglichkeit, Geld zu verdienen

Das Internet hat sich als Handelsplatz fest etabliert, es kann mittlerweile zugleich als Abbild und Erweiterung der realen Wirtschaft angesehen werden; verschiedentlich hat es sogar herkömmliche Bereiche weitestgehend ersetzt. Als Beispiel sei hier genannt, dass viele Unternehmen ausschließlich auf online übermittelte Bewerbungen – für einen Arbeitsplatz – bestehen. Zuweilen haben sich Büro-Arbeitsplätze in reine Home-Office-Stellen gewandelt und auch die Möglichkeiten, das online Geld verdienen zu realisieren und somit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, haben rasant zugenommen.

Im Rahmen dieser Entwicklung haben sich auch soziale Strukturen verschoben, das gesellige Miteinander am Arbeitsplatz ist nicht mehr selbstverständlich und man darf durchaus eine – nicht nur beruflich bedingte – menschliche Vereinzelungs-Tendenz beklagen. Böse Zungen behaupten sogar, dass nunmehr Oberflächlichkeit im sozialen Miteinander an der Tagesordnung sei, die eine zunehmende Verdummung der Menschen im Zeitalter des Web 2.0 irreversibel vorantreibe. Einher ginge damit ein Zerfall der Sitten und Werte, Egoismus und Gleichgültigkeit dem Anderen gegenüber wären sehr weit vorangeschritten und die Anonymität des Internets bewirke Lug und Trug. Es wäre vernünftig, das Internet mit seinen Möglichkeiten zu meiden, um über kurz oder lang nicht zu Schaden zu kommen – Phishing und Abzocke ließen weitestgehend auf sich warten.

Natürlich filtert das Internet keine unseriösen Zeitgenossen aus, dies ist auch nicht die Aufgabe eines Mediums, denn es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich vorsorglich zu informieren und zu schützen. Dies betrifft vor allem die Bereiche, in denen es um finanzielle Angelegenheiten geht und bei denen das Internet als Verdienstquelle herhalten soll. Dies ist zunehmend der Fall, denn die Einkommensentwicklung der letzten Jahre und die üblichen Kostensteigerungen der Lebenshaltung machen für viele Menschen Zusatzverdienste interessant, wenn nicht gar notwendig.

Doch welche seriöse Gelegenheiten bieten sich an, um online Einnahmen zu erzielen, welche Voraussetzungen sind dabei zu erfüllen und wie kann man sich vor jeglicher Übervorteilung schützen? Zunächst lasse man den gesunden Menschenverstand walten, um unseriöse Angebote (von denen es viele in reichlichen Varianten gibt) von ernsthaften und nachhaltig erfolgversprechenden Möglichkeiten zu unterscheiden.

Die Informationspolitik

Es ist wichtig, sich über die angebotenen Gelegenheiten zum Thema Online Geld verdienen hinreichend ausführlich zu informieren, insbesondere über die Personen, die für diese Offerten verantwortlich sind. Hier kommt man so gut wie immer weiter, wenn man z.B. bei Google eine Anfrage startet, bei der sowohl die Firma als auch die Betreiber eingegeben werden und der Suchanfrage den Zusatz „seriös“ oder „Betrug“ anfügt. Darüber hinaus sollte man die Impressen prüfen, die den vollen Namen einschließlich vollständiger Anschrift und dazugehöriger Telefon-Nummer sowie der zuständigen Finanzbehörde enthalten müssen. Dies ist so gut wie nie der Fall, wenn es sich um unrealistische Verdienst-Versprechen handelt, die beispielsweise in Millionenhöhe angegeben werden, und das ohne jegliche Notwendigkeit eines entsprechenden Arbeitseinsatzes. Auch sollten Anbieter aus dem Ausland besonders genau unter die Lupe genommen werden, denn eventuelle Ansprüche lassen im Zweifelsfall sich so gut wie nie mit Hilfe der Gerichtsbarkeit durchsetzen.

Als selbstverständlich sollte außerdem gelten, dass man auch im Internet kein Geld verdienen kann, ohne eine entsprechende Leistung erbringen zu müssen. Als Anreiz für eine Kontaktaufnahme werden zwar öfters sogenannte „Giveaways“ offeriert, meist kostenlose Downloads von Broschüren oder elektronischen Büchern und anrechenbare Einkaufsgutscheine, darüber hinaus bekommt aber niemand etwas geschenkt. Besonders achtsam sollte man daher mit erforderlichen Vorleistungen umgehen, besonders wenn es sich um finanzielle Investitionen handelt.

Realistische Einkommensmöglichkeiten

Doch nun zu realistischen Einkommensmöglichkeiten. Diese sind zum großen Teil abhängig von den Faktoren Zeit und Geld, die man zu investieren bereit ist. Hinzu kommen teilweise Fähigkeiten, die im Umgang mit dem Medium Internet hilfreich sind, wie z.B. leichte Programmierkenntnisse, die einem erlauben, selbständig einen Link zu setzen. Auch ein guter Umgang mit sprachlichen Gepflogenheiten sowie eine fehlerfreie Rechtschreibung (wofür es im Bedarfsfall entsprechend freie Programmen gibt) sollten selbstverständlich sein – das Internet dient in erster Linie der Kommunikation.

Stehen einem keine finanziellen Mittel zur Verfügung, muss man auf die Möglichkeiten zurückgreifen, die einem einen Verdienst ohne Einsatz von Geld bieten. Das sind vor allem Mitgliedschaften bei Umfrage-Portalen und sogenannten Paidmail-Diensten. Umfragen werden von Marktforschungsinstituten ausgeschrieben und pro Teilnahme bezahlt. Sie können innerhalb eines bestimmten Zeitfensters bei freier Zeiteinteilung abgehandelt werden. Paidmail-Dienste senden ihren registrierten Mitgliedern Werbemails ins Postfach, die es gegen geringe Vergütungen zu lesen gilt. Das Lesen wird nach Ablauf weniger Sekunden durch einen Klick auf einen Bestätigungslink nachgewiesen. Ab bestimmten Beträgen, zu denen sich die einzelnen Vergütungen summiert haben, können diese zur Auszahlung angefordert werden und erreichen als Überweisungen nach einer Bearbeitungszeit von bis zu 30 Tagen das Bankkonto. Sowohl bei Umfrage-Portalen als auch bei Paidmail-Diensten werden Partner-Programme angeboten, die für die Empfehlung weiterer Mitglieder entsprechend Zusatzverdienste in Aussicht stellen. Auf diese Weise kann man sich ein Anfangskapital erwirtschaften, das für die nachfolgend genannten Verdienstmöglichkeiten verwendet werden kann.

Vielfach ist es von Vorteil, für das Geld verdienen im Internet auf eine eigene Webseite zurückgreifen zu können. Diese muss nicht zwingend immense Kosten für die Erstellung verursachen, denn es gibt auch verschiedene Webseiten-Baukästen, die vorgefertigte Elemente zur Verfügung stellen, und die sich innerhalb kürzester Zeit aufbauen lassen. Für bestimmte Strategien eignen sich solche Seiten aber nur bedingt, da z.B. nicht immer Affiliate-Programme nach freier Wahl integriert werden können. Als Affiliate bezeichnet man einen Empfehlungsgeber, der für Firmen Werbeplätze auf seiner Webseite zur Verfügung stellt und der bei erfolgreichen Verkäufen über seinen Werbeplatz Provisionen erhält. Affiliate-Marketing ist weit verbreitet und bietet den Vorteil, weder Waren einkaufen noch lagern und versenden zu müssen. Ein Beispiel: Sie kaufen bei „Zolonda“ online ein paar Schuhe, nachdem Sie auf einen entsprechenden Werbebanner in Ihrem „gmz“-Postfach geklickt haben, erhält der Betreiber des Postfaches, also die „2und2-InternetAG“ eine Provision. Affiliate-Marketing bedient sich meist verschiedener Banner oder Textlinks als Werbemittel, und ist bei nahezu jeden Inhalten von Webseiten möglich.

Nicht vergessen werden sollte hier Google AdSense. Bei der Teilnahme an diesem Programm stellt man ebenfalls Werbeflächen auf seiner Website zur Verfügung, die von Werbetreibenden ersteigert werden können. Die restliche kaufmännische Abwicklung übernimmt Google, der Aufwand ist demnach eher gering, die Einnahmen mitunter beachtlich. Diese Arten der Werbeplatz-Nutzung stellt auch für Blogs das bevorzugte Mittel dar, online Einnahmen zu generieren

Blogs sind Webseiten, auf denen zu verschiedenen Themen Kommentare oder sonstige Berichte verfasst werden. Sie bieten den Vorteil, dass sie ständig neue Inhalte vorweisen und daher entsprechend oft aufgesucht werden. Eine hohe Besucherfrequenz wirkt sich günstig auf die Zahl der vermittelten Verkäufe aus. Weiterhin kann man auf Blogs (wie auf jeder anderen Webseite auch) bezahlte Plätze anbieten, auf denen Links zu anderen Seiten eingebunden werden, was zusätzliche Einnahmen ermöglicht. Für diese Backlinks genannten Empfehlungen, die übrigens stark nachgefragt werden, sofern eine Webseite über eine gute Reputation bei Suchmaschinen verfügt, werden in der Regel für mehrere Monate Links gebucht, entsprechende spezialisierte Handelsplattformen lassen sich leicht im Internet finden.

Die Erstellung von Texten bleibt aber nicht nur Blogs vorenthalten. Eine sehr große Nachfrage besteht nach sogenanntem „Unique Content“, also individuell erstellten Texten für Webseiten. Bei diversen Texthändlern lässt sich mit interessanten, themenbezogenen Artikeln oder Produkt-Beschreibungen so manches feine Zubrot erwirtschaften. Auch für die Suchmaschinenoptimierung sind gute Texte unerlässlich. Auftragsbezogenes Verfassen von Texten kann man z.B. auf eBay anbieten oder als Dienstleistung auf der eigenen Webseite vermarkten, auf die in diesem Zusammenhang nochmals verwiesen werden soll.

Die Reputation der eigenen Webseite

Eine Webseite ist umso verkaufsstärker, je professioneller sie gestaltet ist. Neben ihrer Eignung für eine wirkungsvolle Suchmaschinenoptimierung und ein folglich gutes Ranking bei Suchmaschinen sollte sie sich weitestgehend auf eine Thematik beschränken, um auch im Direkt-Marketing gute Konversionsraten zu erzielen. Die Bewerbung kann dann gezielt auf eine passende Interessentengruppe ausgerichtet werden und vermeidet Kosten durch Streuverluste. Sie sollte idealerweise über einen Newsletter-Verteiler verfügen, um Kunden bei besonderen Angeboten ansprechen zu können. Internet-Nutzer wissen – wie jeder andere Kunde auch – einen guten Service zu schätzen, und Kundenbindung ist essentiell für jede Art von Geschäft. Sind Erscheinungsbild, Angebot und Service stimmig, steht einem kaum noch etwas im Wege, um im Internet nachhaltige und gute Einnahmen zu erzielen.

Darüber hinaus sind weitere, vielfach angepriesene Verdienstmöglichkeiten über das Internet kritisch zu hinterfragen. Sportwetten und Online-Casinos sollten dem privaten Bereich vorenthalten werden, da es hier über Dauer nahezu zwangsläufig zu Verlusten kommt. Gerade bei Online-Casinos muss man davon ausgehen, dass im Testmodus (wohl ein Kundenköder) Gewinne erzielt werden können, die bei einem Einsatz von realem Geld nicht mehr möglich sind – Ausschüttungs-Quoten lassen sich durch die Programmierung verändern und Manipulationen sind nicht auszuschließen. Das Gleiche darf man beim Forex-Handel annehmen, weshalb solche Arten des „Geld-Verdienens“ tabu sein sollten, will man von seinen Verdiensten auch tatsächlich etwas haben.

8 Kommentare

  1. Hallo Herr Liebrecht,

    da haben Sie einen schönen Artikel eingestellt. Endlich mal sind die Möglichkeiten, im Internet etwas hinzu verdienen zu können, gut verständlich und wohl auch recht umfassend dargestellt. Vor allem der Tipp mit dem Anfügen von *seriös* und *Betrug* ist toll, der wird mir sicherlich bei meiner Suche nach Informationen in Zukunft sehr helfen. Gibt es von diesem Autor vielleicht noch weitere Artikel? Es scheint so, als wisse der, wovon er spricht.

    Vielen Dank für diese Infos

    Mit lieben Grüßen
    Angelika

    1. Hallo Angelika,
      freut mich, dass es für dich so informativ war und ja, der Frank reichte mir gestern einen weiteren Artikel ein, welchen ich heute noch veröffentlichen werde.

  2. Die meisten Einnahmequellen haben ein sehr schlechtes Preis-Leistungsverhältnis. Bezahlte Umfragen oder Text-Erstellung haben Stundenlöhne, für die keine Putzfrau arbeiten würde. Und Spaß macht das auch nicht. Ich habe allerdings diverse Nischenseiten gesehen, die mit relativ wenig Aufwand sehr gute Ergebnisse erzielen. Adwords ist hierbei eine wichtige Säule. Mit Affiliates habe ich selbst bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Auch hier gibt es jedoch Gegenbeispiele. Man braucht aber schon viele Besucher und einiges an wissen um so Geld zu verdienen.

  3. Hallo,

    Kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Habe schon fast alles ausprobiert und mach das auch schon eine ganze weile. Das einzige (meine persönliche Meinung) was sinn macht, sind Nieschenseiten aber auch nur dann wenn man es richtig angeht.

    Sonnige Grüße

  4. Wie schon von den vohrigen Nutzern erwähnt lohnt sich Paidmails und die anderen kleinen Dinge nicht wirklich. Also entweder ein eigenes Projekt mit einem eigenen Produkt oder als Affiliate arbeiten, lohnt sich auch und ist weniger Arbeit.

    Gruß
    Daniel H.

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