Die Zukunft des Marketings

Die Zukunft des Marketings: Persönliche Beziehungen

Seit dem Jahr 2004 hat Facebook über 825 Millionen Nutzer hinzugewonnen. Das ist ein durchschnittliches Wachstum von über 117 Millionen Mitgliedern Jahr für Jahr. Diese Zahlen lassen nicht nur die Werbewirtschaft träumen, sondern auch viele Unternehmer hoffen, waren die Erfolgsraten konventioneller Marketingmethoden wie der Kaltakquise in den letzten Jahren doch immer stärker gesunken. Soziale Medien versprechen neue Kundenströme und Absatzmärkte, die ohne hohe Investitionen erschlossen werden können.

Bei all der Euphorie werden die Risiken dann einfach beiseite gewischt – oftmals leider mit Hilfe von sehr einseitig agierenden Beratungsfirmen. Doch viele Führungskräfte sind mit den neuen Medien zu wenig vertraut und setzen daher auch in den sozialen Netzwerken auf altbewährte konventionelle Methoden. Dabei haben gerade diese Werbemittel und Strategien zu der wachsenden Ablehnung der Kaltakquise gegenüber geführt. Sinnfreie Worthülsen und aggressive Versprechen stoßen gerade innerhalb der sozialen Medien auf offene Ablehnung, die dem Ruf des Unternehmens oftmals empfindlich schadet.

Welche Alternativen haben aber Unternehmer, um in einem immer starrer werdenden Markt noch die nötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können? Selbst kleine Unternehmen stehen heute schließlich in einer weltweiten Konkurrenz. Die Kaltakquise ist wenig effektiv und teuer, soziale Medien sind zwar mit großen Chancen verbunden, aber eben auch mit nicht zu unterschätzenden Risiken. Eine Fokussierung auf eine Marketingform kann bei all den Schwächen keinesfalls sinnvoll sein.
Das PreSales Marketing: Stärken kombinieren, Schwächen minimieren

Jedes Unternehmen steht früher oder später vor der Entscheidung, ob es altgediente Werbeinstrumente zugunsten neuer Möglichkeiten wie dem Social Media Marketing aufgeben soll. Auch ich stand mit meinem mittelständischen Unternehmen vor dieser Frage. Auf der einen Seite stehen die teuren Methoden der Kaltakquise, welche die Umsatzsteigerungen sofort wieder auffressen, auf der anderen die Risiken und Unklarheiten, die mit den sozialen Netzwerken verbunden sind.

Eine aktuelle Studie der Software Initiative Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg belegt, mehr als 36 Prozent der befragten Führungskräfte fühlen sich nicht ausreichend über die Möglichkeiten des „Web 2.0“ informiert. Beinahe jeder Dritte hält einen fehlenden Zugang beziehungsweise fehlendes Interesse für den Hauptgrund hinter dem mangelnden Einsatz sozialer Medien.

Mit dem von mir in Zusammenarbeit mit zahlreichen namhaften Marketingexperten entwickelten PreSales Marketing habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Unternehmen jedweder Größe ein Konzept anzubieten, welches weder auf anonymen Massenmarketing noch auf den sozialen Medien alleine beruht, sondern auf persönlichen Beziehungen innerhalb und außerhalb des Internets. Drei Zielvorgaben sind im PreSales Marketing entscheidend:

1.    Werden Sie in Ihrer Branche als Experte wahrgenommen.
2.    Vergrößern Sie Ihr Kontaktnetzwerk signifikant.
3.    Konzentrieren Sie sich auf die Pflege Ihrer Beziehungen.

Auch wenn diese Säulen des PreSales Marketing recht unscheinbar wirken, ermöglichen sie doch eine Vertriebsanbahnung, welche durch Effektivität und Effizienz besticht. Die grundlegende Funktionsweise hinter dieser Strategie ist einfach nachvollziehbar: Sie kaufen wie auch ich sicherlich bevorzugt bei Unternehmen ein, in die Sie Ihr Vertrauen setzen. Nur wegen eines Flyers oder eines Plakats würden Sie sicherlich nicht die KFZ-Werkstatt, Ihren Zahnarzt oder auch Ihren Stammfriseur wechseln. So „ticken“ die meisten Menschen und das können Sie sich bei Ihrer Kundenakquise zunutze machen.

Indem Sie nämlich gute Beziehungen zu möglichst vielen Menschen pflegen, sorgen Sie automatisch und ohne ein weiteres Zutun Ihrerseits für nachhaltige und qualitativ hochwertige Kundenbeziehungen. Lange bevor Sie ein erstes Verkaufsgespräch führen, legen Sie so das Fundament für einen Abschluss. Ihre Kontakte sollen Sie dabei keinesfalls mit der Brechstange zu Kunden machen, wie das im herkömmlichen Marketing oft der Fall ist. Im PreSales Marketing bauen Ihre Kontakte durch eine kontinuierliche Beziehungspflege über Wochen, Monate und sogar Jahre ein Vertrauen zu Ihnen auf, durch das Sie auf aggressive Werbeversprechen und teure Methoden der Kaltakquise vollständig verzichten können. Hat einer Ihrer Kunden Bedarf an einem Produkt oder einer Dienstleistung, die Sie anbieten, wird er sich automatisch an Sie und Ihr Unternehmen wenden. Mit Ihnen hat er schließlich nur positive Erfahrungen gemacht und steht Ihnen entsprechend aufgeschlossen gegenüber. Im PreSales Marketing sprechen wir daher auch von einer „Vertriebsanbahnung auf Autopilot“.

 

So kombinieren Sie klassische Methoden mit den Möglichkeiten sozialer Medien

 

Nun möchten wir uns aber dem praktischen Teil widmen, schließlich möchte ich Ihnen nicht nur Inspirationen für Ihr eigenes Marketingkonzept bieten, sondern Ihnen auch Methoden und Tipps vermitteln, mit denen Sie Ihre Vertriebsanbahnung effektiv auf persönlichen Beziehungen aufbauen können – mit Hilfe konventioneller und moderner Methoden.

 

Ihr Status als Experte

 

Machen Sie innerhalb sozialer Netzwerke und Medien mit informativen und unterhaltsamen Beiträgen auf sich aufmerksam. Engagieren Sie sich in zu Ihrer Branche passenden Gruppen und Foren und verzichten Sie dabei weitestgehend auf Eigenwerbung. Melden Sie sich auch in Fachblogs zu Wort und wecken Sie so Interesse für Ihr Unternehmen.

Die erfolgreichsten Unternehmer sind oftmals auch als Autoren aufgetreten. Beispiele hierfür gibt es unzählige. Nutzen Sie dieses klassische Instrument und halten Sie sowohl den Kostenrahmen als auch den zeitlichen Aufwand durch den Einsatz von Ghostwritern klein. Als Experte werden Sie zum einen passiv ein hohes Interesse im Markt wecken und können zum anderen aktiv deutlich einfacher auf potentielle Kontakte zugehen.

 

Ihr Kontaktnetzwerk

 

Für den Ausbau Ihres eigenen Kontaktnetzwerks bieten sich insbesondere die sozialen Netzwerke an. Hier lassen sich neue Beziehungen auf Knopfdruck knüpfen und langfristig pflegen. Suchen Sie in speziellen Gruppen und Foren nach neuen potentiellen Kontakten, um den Suchaufwand so klein wie möglich zu halten. In diesen Gemeinschaften haben sich schließlich bereits Menschen zusammengeschlossen, die sich für ganz bestimmte Themen interessieren. Eine entsprechende Einordnung in grobe Zielgruppen ist so vergleichsweise einfach.

Auch auf Messen und anderen Veranstaltungen sollten Sie die Augen stets offen halten. Versuchen Sie aber jeden Ihrer Offline-Kontakte online zu bringen. Dort lassen sich die Beziehungen schlicht und einfach deutlich zeitsparender pflegen.

 

Ihre Beziehungen

 

Der wichtigste Schritt im PreSales Marketing ist die Pflege Ihrer Beziehungen. Nur so wandeln Sie Ihre Kontakte in Kunden um. Auch diese gestaltet sich in sozialen Netzwerken einfacher, sollte sich aber nicht nur darauf beschränken. Bieten Sie Informationshäppchen an, kostenlose Inhalte mit Mehrwert also, die nur Ihren Kontakten zur Verfügung stehen. Dafür bieten sich kostenlose Ausgaben Ihrer Bücher genauso an wie Vorlagen für Word oder passende Tippsammlungen.

Ebenso effektiv sind aber beispielsweise auch handgeschriebene Geburtstagswünsche für einen Ihrer Kontakte. So heben Sie sich deutlich von den automatisierten Grüßen Ihrer Konkurrenten ab und bleiben Ihrem Kontakt lange im Gedächtnis.

Neben Ihrem Expertenstatus, dem Aufbau Ihres Kontaktnetzwerks und der Pflege Ihrer Beziehungen spielt die Vernetzung unter den einzelnen Marketinginstrumenten eine entscheidende Rolle für den Erfolg Ihrer Bemühungen. Tipps hierzu würden aber genauso wie weitere Methoden und Beispiele für die Kernziele des PreSales Marketing den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Robert Nabenhauer, geboren 1975 im „Badischen Geniewinkel“ Meßkirch, verfügt über eine breite kaufmännische Ausbildung als Groß- und Außenhandelskaufmann und Handelsfachwirt. Als jüngster Außendienstler in der Verpackungsbranche konnte er sich schon bald als deutschlandweit umsatzstärkster Verkäufer etablieren. Neben umfangreichen Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Marketing, Menschenführung, Psychologie, Selbstorganisation und Mentalarbeit hat er zusätzlich eine Ausbildung zum lizensierten Tempus-Trainer der Akademie der Tempus GmbH von Prof. Dr. Knoblauch absolviert.

Das für den erfolgreichen Aufbau des Unternehmens erworbene Know-how macht Robert Nabenhauer zum Experten für Marketing, Kommunikation, Führung und Selbstmanagement. Mit seiner zweiten Firma, der 2010 gegründeten Nabenhauer Consulting GmbH, möchte er diese Kenntnisse nun in Form des PreSales Marketing aktiv weitergeben.

Gastartikel von Hr. Nabenhauer

17 Kommentare

  1. Ich denke auch, dass die soziale Komponente im Marketing auf Dauer bleiben wird. In Zukunft wird also eine Kombi aus vielen Marketing-Methoden der Weg zum Erfolg sein.

  2. Ich bin Romans Meinung. Auch im diesem Jahr 2012 ist das Marketing die Zukunft. Die Sozial Madia wird auch dieses Jahr Rekordzahlen aufstellen und der Trend ist weiter steigend. Es ist aber noch viel Potenzial in diesem Bereich, wenn wir Deutschland mit USA vergleiche sind wir noch in der Kinderschuhen…

  3. Oftmals schaffen es auch Produkte vollkommen ohne das klassische Marketing einen Hype zu erzeugen und sehr viele Nutzer zu akquirieren. Der Fokus sollte in Zukunft eher auf den sozialen Netzwerken liegen.

  4. Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Im Marketingbereich wird die Social Media Komponente definitiv immer wichtiger. Sie bietet Unternehmen mit die einfachste Möglichkeit, kundenorientiert mit potenziellen Kunden und Zielgruppen zu kommunizieren, die Bekanntschaft der eigenen Marke zu steigern und darüber hinaus wirtschaftliche Kontakte entstehen zu lassen und effektiv Kunden zu akquirieren.

  5. Das Nutzen der Sozialen Netzwerke ist einer der modernsten und aussichtsreichsten Marketingkanäle überhaupt. Meiner Meinung nach ist das Thema noch lange nicht ausgereizt. Die Erhöhung der Reputation durch das Streben nach Anerkennung als Experte in Facebook und Co. ist ein wahrer Umsatzmotor. So jedenfalls meine Erfahrung.
    Gruß
    Der Tobi

  6. In der Zukunft müssen im Marketing wohl immer mehr Kanäle bearbeitet werden. Gerade im Internet haben sich in den letzten Jahren so viele neue Vertriebsplattformen gebildet, dass man immer schneller auf Veränderungen reagieren muss.

  7. Werbung in Printmedien und Fernsehen sind ja schon seit Jahren rückläufig und der Trend geht immer mehr zu Online Marketing. Online Marketing hat den Vorteil , dass man die Zielgruppe viel besser definieren kann und seine Kunden dort anspricht, wo sie sich aufhält.

  8. Ich denke auch, dass je mehr sich das Internet entwickelt und je mehr Menschen online gehen, desto mehr werden persönliche Empfehlungen wichtig. Auf einen Freund hört man mehr.

  9. Ich denke, dass in der Zukunft die Werbung noch persönlicher und individueller gestaltet wird. Die Netzwerke von Facebook und Google machen es ja jetzt schon vor, dass virales Marketing einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Die Empfehlungen von Freunden haben bei Kunden oft noch einen höheren Stellenwert, als zum Beispiel Fernsehwerbung und Werbebotschaften auf Plakaten.

  10. Sehr guter Blog Post!

    Ich denke auch das die Social Netzwerke momentan einen grossen Hype haben. Es wird noch ein paar Jahre so weiter gehen und dann werden Apps wie Facebook einen ganz anderen Stellenwert haben. Beim Thema Marketing über Facebook bin ich ehr kritisch. Wird sich zeigen, ob sich FB dort behaupten kann. Momentan tasten sie sich noch langsam voran.

  11. Ich stimme meinen Vorrednern voll und ganz zu, dass Social Media Marketing immens an Bedeutung gewonnen hat und auch in Zukunft eine besonders wichtige Rolle spielen wird. Wichtig ist meiner Meinung nach dabei aber, breit diversifiziert zu agieren, da die Social Media Welt einem schnellen Wandel unterliegt. Wer hätte z.B. vor 3 Jahren gedacht dass Studivz so in der Versenkung verschwindet? Und wer weiß wann es bei Facebook zu weiteren Aufschreien der Datenschützer kommen wird, wie kürzlich bei der geplanten Studie der Schufa? Also besser mehrere verschiedene Kanäle nutzen und nicht nur auf einen fokussieren.

  12. Ich denke soziale Netzwerke sind auf die ein oder andere Weise ein „must have“, wobei man zurzeit irgendwie nichts positives von den meisten Netzwerken hört.
    Facebook, Vz und co sind alle samt am sinken. Wer weiss ob das dich nicht alles nur ein großer Hype ist?

    Man wird sehen…
    Grüße

  13. Aber auch der Trend von Facebook und Co könnte in den nächsten Monaten wieder abnehmen. Gerade durch die aufkommenden Datenschutzdiskussionen, schlechte Presse oder auch wachsende Konkurrenz wird Facebook unter Druck geraten.

  14. Die meisten Unternehmen machen meiner Meinung nach das Marketing im Bezug Beziehungsaufbau falsch. Hier gibt es noch einiges zu lernen. Soziale Netzwerke sind im bezug auf virales Marketing ein Muss. Unverständlich daher, wie viele Unternehmen meinen, dass eine Facebook Seite genauso gut Verkauft wie die Webseite. Auf Facebook sind die Leute unterwegs um „Spaß zu haben“ und nicht um Waren zu beziehen.

    MfG Philipp Strauß

  15. Toller Artikel! Ich als Marketer freue mich immer wieder über qualifizierte Beiträge von Kollegen aus der Branche. Der Nachwuchs kann sich hier bestimmt noch fundiertes Wissen aneignen!
    Auch der Raum einer Marke kann persönliche Beziehungen schaffen, indem sie diese dort multisensorisch erfahren können. Da dies unsere Disziplin hier unsere Sichtweise dazu:
    http://www.d-art-design.de/de/spektrum/strategie
    Beispiele gibt es auch auf der Seite.

    Grüße Kirsten

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