Konkurrenz zu MySpace – Badoo?

Ich habe gerade einen womöglich zu MySpace und Co. konkurrierende Foto-Community und gleichzeitg ein soziales Netzwerk entdeckt. Es heisst Badoo und schon deren Startseite gewährt anhand der zahlreichen Fotos den Einblick in das Konzept der Community. Badoo etabliert sich Stück für Stück in mehreren Sprachen mit über 12 Mio. angemeldeten Personen im weltweiten Internet. Im Badoo-Logo taucht der Slogan “ Hier bin ich“ auf, welcher bei der Durchsicht der Fotos eventuelles Interesse wecken kann und das klingt so nach dem Motto – Wen ich dir gefalle und du mehr wissen willst, klick dann auf mein Foto – Es ist eine einfach Handlung, durch die man neue Kontakte im Wohnumfeld knüpfen kann.

Die Anzahl der einzelnen Fotos dürfte mindestes der Anzahl der angemeldeten Personen entsprechen, denn Sinn und Zweck der Anmeldung liegt bei solchen Foto-Communitys auf der Hand und zwar, sehen und gesehen werden. Es ist wieder mal ein aufgehendes soziales Netzwerk zum Kontakte-Knüpfen oder einfach Leute mit denselben Interessen finden und vor allem aus dem Ort, wo man selbst wohnt.

Das wäre sonst kaum vorteilhaft, aber manche Internetuser schreiben sich mitunter seit Jahren Emails und haben sich noch nie gesehen, geschweige denn telefoniert etc., nennen sich aber zur gleichen Zeit gute Freunde. Sowas soll es in der Tat geben und ist auch jedem überlassen. Hierbei benutze ich mein Motto “ Leben und leben lassen“.

Badoo ist auf jeden Fall auf den ersten Blick interessant, denn das visuelle und optische Gefühl spielt hierbei eine einschätzende Rolle. Ohne dass die Nutzer von dieser Community zahlreiche Fotos hochladen würden, würde dieses Projekt gar nicht aufgehen, aber anscheinend kommt es bei der Internetgemeinde, die ohnehin Tag für tag wächst, solch eine riesige Community an. Laut den Infos auf dem Internetauftritt von Badoo kann man im Nutzer-Account eigene Fotos und Videos hochladen, was ja sowieso zu den Standard-Funktionen einer jeden Community gehört. Die Kommunikation unter den Badoo-lern, so nenne ich die jetzt mal, wird durch einen Instant Messenger vereinfacht und rundet somit das ganze Projekt ab und macht es attraktiver.

Im Titel des Beitrags stelle ich Badoo als den wahren Konkurrenten für MySpace, aber momentan wird es wahrscheinlich noch kaum möglich sein, denn MySpace einfach ein alter Hase im Geschäft ist und nun wirklich fast jedem Land der Erde, sprachlich gesehen, einen Zugang zu der Kommunikationsplattform gewährt.

Im Grunde genommen, braucht man ja dabei nicht viel tun, denn Englisch wird wo anders als in den USA auch mehr oder weniger verstanden. Die Seitensuche innerhalb der Profilen kann auch ohne die Anmeldung gestartet werden. Dabei stehen einem User typischen Suchoptionen zur Eingrenzung der möglichen Ergebnisse zur Verfügung. Man kann das Geschlecht, den Alter, den Ort eingeben und das Interessanteste dabei, Profile mit oder ohne Foto lassen sich ebenso durchsuchen, wäre schlimm wenn es an dieser Funktion bei einer Fotocommunity fehlen würde.

Das ist allerdings nicht genug und man hat auch die Möglichkeit, noch präziser, wie ein Privatdetektiv an die Suche heranzugehen und solche Einstellungen, wie Familienstand, sexuelle Orientierung, was für alle Singles ein wichtiger Aspekt sein könnte, aber auch Gewicht, Religion und Sprachen, treffen. Also wie man sieht, gesucht wird nur danach, was einem gefällt. Die Nutzung des Badoo-Angebots ist ab 18 Jahren und wie bei allen anderen Netzwerken und Communitys kostenfrei.

Die Mühe habe ich mir auch bei diesem Beitrag gemacht und die 1-Jahres -Zugriffstatistik auf Badoo.com laut Alexa in einem Diagramm dargstellt und mir ist jetzt klar, warum nicht viele diese Community im deutschsprachigen Raum kennen. Bei der Statistik tauchen die meisten User mit über 13 Prozent aus Venezuela. Aber schauen sie selbst unten auf dem dargestellten Diagramm.

Das Diagramm stellt prozentuell den weltweiten Zugriff auf Badoo.com nach Ländern unterteilt dar. Mit 6,1 Prozent liegt der Anteil der Länder, der völlig unbekannt ist und die restlichen Badoo-Nutzer sind alles andere als deutschsprachige Internetuser. Badoo.com ist im Alexa-Ranking laut meiner Firefox-Erweiterung auf Platz 96 und damit ziemlich hoch. Es ist mir nun verständlich, woher all die hübschen Frauen stammen. Versuchshalber konnte ich mich dort mit Facebook-Connect anmelden und ein Profil erstellen.

by Alexander Liebrecht

4 Kommentare

  1. badoo sendet gefakte Nachrichten an dich, scheinbar an dich vor wenigen Minuten von einem anderen User gesendet, der dich (lt. deiner Besucherliste) wohl auch gerade vor ein paar Minuten auf deinem Profil besucht hat. Tja, dann stellst du aber fest, dass der User das letzte Mal eigentlich vor mehreren Stunden online war, d.h., die Nachricht kommt gar nicht von ihm, geschweigen denn er hat dich wirklich besucht/Interesse an deinem Profil gehabt, und wenn du dann merkst das es eine gefakte Nachricht von Badoo ist, die nur dazu dienen soll, dass du jemandem scheinbar „zurückschreibts“ (der die in Wahrheit aber nie geschrieben hatte) – dann merkst du schließlich, dass badoo der reinste Beschiss ist………..ja, und gefakte Profile gibt es auch zu Hauf – offensichtlich kommerzielle Fotos von irgendwelchen (halbseidenen) Fräuleins, die heute auftauchen, und von denen gleich mehrere dein Profil am gleichen Tage besuchen, und die dann auch gleich allesamt wieder am nächsten Tag verschwunden sind – so eine verkorkste Seite habe ich selten gesehen.

  2. @Olaf,
    ja, es ist sicherlich eine schwere Anschuldigung und ich frage mich gerade, ob ich dein Kommentar freischalten durfte!?;). Nee, aber im Ernst und ich kenne es von anderen Webdiensten, wenn man nur zum Schein per „PN-Private Nachricht“ angeschrieben wird und in Wirklichkeit steckt nur der Betreiber dahinter.

    Sowas mehr als unprofessionell und wahrscheinlich auch nicht erlaubt. Daher sollte man einfach von einigen Social Media Diensten Abstand halten und gut ist.

    Und die ganzen hübschen Frauenfotos im Internet entsprechen auch oft nur der halben Realität, so dass man auch da erst schauen, welche Quellen überhaupt dahinter stecken.

  3. Badoo hat mittlerweile angeblich über 111 Millionen User. Ich selbst bin seit ca. einem Jahr dabei. In der Zeit wurde ich mehrmals in Emails (an andere meiner Adressen) darauf hingewiesen, dass mich angeblich namentlich und mit Fotos genannte Personen kennenlernen möchten – was ja seltsam ist, da ich mit den Emailadressen dort gar nicht angemeldet bin.
    Nach dem Registrierungsprozess taucht dann auch an keiner Stelle die Möglichkeit auf, sich mit diesen so ineressierten Leuten zu unterhalten. Es gibt keinerlei Links mehr und die Leute findet man auch nicht durch eine Umkreissuche. Es gibt sie also offensichtlich gar nicht.

    Aktuell betreibt Badoo einen noch übleren Scam. Nachdem ich einige Monate nicht mehr aktiv war, wurde mir per Email mitgeteilt, dass ich drei neue Nachrichten von Frauen hätte, die mich kennenlernen möchten.
    Nach dem Login wurden mir tatsächlich drei neue Nachrichten/Chats angezeigt von existierenden Profilen, jedoch teils hunderte Kilometer von mir entfernt. Beim Anklicken erscheinen jedoch keine Nachrichten, sondern der im Vergleich zur Email abgeschwächte Hinweis, dass diese Frauen Leute aus meiner Gegend kennenlernen wollen.
    Eine von ihnen war online und ich fragte sie, ob sie mich in irgendeiner Weise angeschrieben oder sonstwie ein Interesse bekundet habe. Sie hatte es natürlich nicht, ihr war mein Profil unbekannt.

    Badoo hat es also offensichtlich nötig, das Interesse anderer Personen zu faken. Und da es sicher eine Menge Menschen gibt, die auf Emails in der Art „Folgende Personen möchten Dich kennenlernen“ hereinfallen und den Registrierungsprozess durchlaufen, sind die über 100 Millionen Benutzer leicht zu erklären.

    Desweiteren fiel mir auf, dass egal was ich als noch so kleinen Ort als Standort angebe, dutzende gut aussehender Frauen direkt in diesem Ort sich angemeldet haben. Ich habe ein paar von denen testweise angeschrieben, aber nie eine Antwort erhalten.

    Meiner Meinung nach erzeugt das Badoo System automatisch Fakeprofile von Standorten, die man eingibt, und das offensichtlich in Sekundenschnelle.
    Und diese werden dann wie echte Profile zur Gesamtmenge dazugezählt.

    Mich wundert, dass dieses „riesengroße“ System so gut wie unbekannt ist und nirgends darüber berichtet wird.

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