Verschwinden von Privatsphaere im Internet

Mittlerweile bekommt man als Zeitgenosse den Eindruck, dass wir uns in Zeiten des „Gläsernen Bürgers“ befinden und es soviel Wissen und Erfahrungen wie möglich über einen Bürger gesammelt werden. Sei es das hiesige Finanzamt, Einwohnermeldeamt oder sonstige Behörden bzw. Institutionen. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise resultiert  in keinerlei Schutz der Privatsphäre. Oft lese ich sowas wie anonymes Surfen im Internet und das erscheint mir ein ausgedachtes Märchen zu sein. Denn das ist kaum realitätsnah.

Im Internet lassen sich auf einfache Art und Weise Daten über die Benutzer sammeln. Menschen, die gerne Onlineshopping betreiben sind genauso betroffen, wie die herkömmlichen Webmaster. Denn jeder, der schon mal im Internet aktiv war oder jeden Tag über das Internet mit anderen Menschen kommuniziert, hinterlässt tagtäglich Spuren. Das lässt sich leider nicht vermeiden, wobei jedes ausgefüllte Formular oder jedes persönliche Detail, was in eine Suchmaske eingegeben wird, irgendwo auf diversen Servern gespeichert wird. Natürlich gilt dabei der Datenschutz, den jeder Dienstleister und Anbieter im Internet gewährleisten müssen, aber was passiert denn wenn ganz normale Behörden wie das Finanzamt, Arbeitsamt, Einwohnermeldeamt und polizeiliche Behörden es dürfen werden, ohne weitere Barrieren und Hürden auf digitale Daten und Spuren, die man im Internet hinterlässt, ohne jegliche Gründe zurückzugreifen. Dann hat man nämlich das Ziel „Gläserne Bürger“ erreicht.

Zum Beispiel möchte man im Strassenverkehr mehr Kameras installieren, die jedes vorbeifahrende Auto in Bezug auf das Kennzeichen fotografieren und diese mit den Datenbanken in den Hauptrechnern der Polizei vergleichen. Das soll angeblich der besseren Bekämpfung der Kriminalität in Deutschland dienen. Im Internet ist man nirgendwo mehr sicher und geschützt, das sollte mal ein Internetanwender wissen.Es ist auch nicht weiter schlimm, da diese Daten nur gespeichert sind und wenn es sich hierbei um rechtschaffene Menschen handelt, würden diese Daten niemanden sonst ausser sich selbst interessieren. Aber es gibt solche Portale und Communitys, wo sich zig Tausende von Menschen täglich treffen und dort entstehen bei jeder neuen Anmeldung enorme Datensammlungen. Das kann man sich auch logischerweise vorstellen, was das für einen Ausmass haben kann, wenn diese Daten nicht mehr auf den Servern geschützt sind.

Inzwischen wurden im Web einige Personensuchmaschinen realisiert, welche alle möglichen Quellen im Internet nach Name, Vorname und weiteren persönlichen Angaben durchsuchen und dann systematisch geordnet präsentieren können. Die Funktionsweise solcher Personensuchmaschinen ist schlicht, aber sehr effektiv. Jeder Webuser hinterlässt oft seinen richtigen Namen und Vornamen in irgendwelchen Formularen und Teilen davon, die öffentlich zugänglich gemacht werden.

Vorteilhaft ist es für diejenigen, die nach einer Person suchen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein moderner Mensch im Zeitalter der digitalen Technologie es auch nur zum kleinsten Teil seines Alltags im Internet zu tun hat, ist ziemlich gross. Die Personensuchmaschinen und andere Datenbanken sammeln dieses Wissen über andere Personen oder Internetanwender tagtäglich. Das sollte einem zu denken geben, wohin sowas führen könnte. Nicht zuletzt haben die Folgen vom 11. September dazu beitragen, dass das Internet noch mehr überwacht wird. Was haben aber damit heimliche Onlinedurchsuchungen zu tun!? Solche Durchsuchungen wurden womöglich schon bei jedem Internetuser durchgeführt, jetzt will man diese nur offiziell machen, damit man das bestätigen kann, was ohnehin schon im Hintergrund läuft.

Man braucht nur des öfteren man online zu bleiben und ins Bett zu gehen, und schon bietet sich immense Angriffsfläche für Feinde da draussen, denn dabei auch keine Firewall und keine Fritzbox sowie alle möglichen Tools helfen können. Alles was aus digitalen Daten besteht und auf digitalem Wege transportiert wird, kann man mit digitalen Mitteln abfangen, überwachen und anderweitig verwenden. Dieses Prinzip ist sehr einfach, nur die Konsequenzen können gravierend sein.

by Alexander Liebrecht

3 Kommentare

  1. super Zusammenfassung, wirklich viele interessante Infos dabei ! gerade bei so personensuchmaschinen wie 123peoplesearch bekommt man es ja schon fast mit der angst zu tun, welche längst vergessenen Informationen hier in den weiten des internets wieder zum vorschein kommen

  2. Hallo Bertl,
    bezüglich einiger Personensuchmaschinen: In manchen kann man kostenlose Accounts eröffnen und eigene Personenprofile regelmässig pflegen. Das schafft in dem ganzen Daten-WirrWarr vollen Durchblick und falls man ein Webseitenbetreiber bzw. Blogger ist, lohnt es sich auf Dauer gesehen meiner Meinung nach.

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